Berlin. In der Berliner Runde wurde schnell klar, wer Wahlsieger ist. Ein Grüner konnte seine Freude kaum fassen – und ließ ihr freien Lauf.
Die Grünen sind der große Gewinner der
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– doch der vom Wähler gerupfte Ministerpräsident
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(CSU) will lieber mit den Freien Wählern koalieren als mit der Öko-Partei. Michael Kellner, Bundesgeschäftsführer der Grünen, reagierte in der Berliner Runde am Wahlabend in der ARD mit Häme.
„Die CSU dachte, sie ist Bayern. Aber Bayern dachte das nicht mehr“, stichelte Kellner im ARD-Studio bei der Runde der Generalsekretäre und Geschäftsführer der im Bundestag vertretenen Parteien. Wenn die Christsozialen jetzt lieber ein Bündnis mit den Freien Wählern eingehen wollten – dann sehe man eben in fünf Jahren weiter, wie das Wahlergebnis dann aussehe. Kellner quoll die Freude über die satten 18 Prozent seiner Partei gleichsam aus jedem Knopfloch: „Wow, so viel Vertrauen für uns. Ich freu’ mich total.“
CSU-Generalsekretär Markus Blume, zugeschaltet aus München, war dagegen eher schmallippig. „Das sind keine schönen Zahlen. Sie stellen uns als Volkspartei nicht zufrieden“, so Blume zur CSU-Schlappe.
AfD sieht sich als „Gefahr für die CSU“
Zwar ging er nicht direkt auf Kellners Provokation ein, aber er unterstrich die Ansage des Ministerpräsidenten für eine Präferenz zu den Freien Wählern: „Es gibt eine klare bürgerliche Mehrheit im Landtag.“
Dabei gibt es außer den Grünen noch eine Partei, die in Bayern gern mitregieren würde: die AfD. Dass Markus Söder mit den Neulingen im Landtag nicht verhandeln will, sah Bernd Baumann, Geschäftsführer der AfD-Bundestagsfraktion betont locker: „Das wird sich nicht halten“, prognostizierte der AfD-Mann.
Jubel und Schrecken: Gesichter des Wahlabends in Bayern
„Interessant“ werde es aber erst, wenn die AfD bei 20 oder 25 Prozent der Wählerstimmen liege. Immerhin, so Baumann: „Die CSU hat uns als existenzielle Gefahr lokalisiert.“
SPD beklagt „bittere Niederlage“
Wenig erfreulich war der Abend für SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil: „Das ist ne bittere Niederlage für die SPD. Die Grünen haben es geschafft, die Alternative zur CSU zu bilden.“ Und die SPD eben nicht. Was man eben so sagt, wenn man das schlechtes Ergebnis ever verkaufen muss.
Das SPD-Ergebnis im einstelligen Bereich sei auch „ein klares Signal an uns in Berlin. Es geht jetzt darum den Stil zu ändern“, so Klingbeil. Namentlich nannte er den CSU-Chef und Innenminister Horst Seehofer, dessen „Egoismen“ der großen Koalition und ihrem Bild in der Öffentlichkeit stark geschadet hätten.
Das sah auch CDU-Generalsekretärin Annegret Kramp-Karrenbauer so: „Die Art und Weise wie wir miteinander gestritten haben war alles andere als beflügelnd für Bayern.“ Streit im Ton „sehr unangemessen“ geführt worden.