Chemnitz. Wieder stehen sich an diesem Freitag in Chemnitz zwei Lager gegenüber. Die Polizei zeigt massiv Präsenz, um neue Gewalt zu verhindern.
Knapp zwei Wochen nach dem Beginn aggressiver Proteste haben sich in
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erneute Hunderte Demonstranten versammelt. Zu einem Aufzug der rechtspopulistischen Bewegung „Pro Chemnitz“ kamen am Freitagabend nach Angaben der Polizei rund 1500 Teilnehmer.
Die Zahl der Gegendemonstranten aufseiten des Bündnisses „Chemnitz nazifrei“ bezifferte eine Polizeisprecherin auf etwa 500. Die Lage blieb zunächst friedlich. Die Polizei war mit einem Großaufgebot vor Ort.
Parallel zu den Demonstrationen setzten die Kulturbetriebe der Stadt
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mit einem Open-Air-Konzert von Beethovens 9. Sinfonie ein Zeichen gegen Fremdenfeindlichkeit, Hetze und Gewalt. Augenscheinlich waren auf dem Theaterplatz mehr Menschen als auf beiden Demos zusammen. Auch ein heftiger Wolkenbruch hielt die Besucher nicht vom Bleiben ab.
Rechte skandieren „Wir sind das Volk“
Die Teilnehmer der „Pro Chemnitz“-Demo skandierten immer wieder „Wir sind das Volk“ und „Das ist unsere Stadt“. Mit diesen Rufen waren die Menschen auch schon auf die Straße gegangen, nachdem am Rande des Stadtfestes vor zwei Wochen ein 35 Jahre alter Deutscher erstochen worden war. Als tatverdächtig gelten drei Asylbewerber aus Syrien und dem Irak.
Zu den ersten Demos hatten unter anderem Hooligan-Gruppen mobilisiert, die mit ihrer Aggressivität laut sächsischem
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den Ton angegeben hatten.
Die Polizei trennte am Freitagabend die beiden Versammlungen mit Gittern ab.
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waren Beamte aus sechs Bundesländern sowie die Bundespolizei im Einsatz. Ein Polizeihubschrauber kreiste über der Stadt.
Ein Sprecher auf der Demonstration des Bündnisses „Chemnitz nazifrei“ sagte, es gehe jetzt darum zu zeigen, dass Antifaschismus und Antirassismus nicht nur ein Event seien. Am Montag waren zum „Wirsindmehr“-Konzert gegen rechtsextreme Gewalt nach Angaben der Stadt 65.000 Menschen gekommen. Auf dem Gratis-Konzert hatten unter anderem Kraftklub, Die Toten Hosen und Marteria gespielt.
Während des Konzertes wurden Spenden gesammelt. Dabei seien exakt 22.106,41 Euro zusammengekommen, wie die Veranstalter mitteilten. Das Geld soll zur einen Hälfte an die Familie des getöteten 35-Jährigen übergeben werden. Die andere Hälfte gehe zu gleichen Teilen an das Bündnis „Chemnitz nazifrei“ und die Opferberatung „RAA Sachsen“. (dpa)