Berlin. Antisemitismus ist im Netz immer öfter anzutreffen. Eine neue Untersuchung zeigt, wie Juden verunglimpft und dämonisiert werden.

Antisemitische Äußerungen im Internet haben einer Studie der Technischen Universität (TU) Berlin zufolge in den vergangenen Jahren massiv zugenommen. Eine Untersuchung des Fachbereichs Allgemeine Linguistik zeigt eine Zunahme von

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im Web von 7,51 Prozent im Jahr 2007 auf mehr als 30 Prozent im Jahr 2017. Untersucht wurden mehrere Hunderttausend Texte und Kommentare im Netz.

Zugleich habe sich die Sprache radikalisiert, sagte Studienautorin Monika Schwarz-Friesel am Mittwoch bei der Vorstellung der Untersuchung. Seit 2009 hätten sich NS-Vergleiche,

und drastische, Juden dämonisierende und das Menschsein absprechende Zuschreibungen verdoppelt.

Immer häufiger werden Juden im Internet angefeindet.
Immer häufiger werden Juden im Internet angefeindet. © picture alliance / dpa | dpa Picture-Alliance / Maja Hitij

Studienautorin: Antisemitismus ist integraler Bestandteil der Netzkultur

Juden würden häufiger in den sozialen Netzwerken, in den Kommentarbereichen der Online-Qualitätsmedien oder in E-Mails als „Krebs“, „Unrat“ oder „Pest“ bezeichnet, die das „größte Elend der Menschheit sind“. Zu finden seien

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praktisch auf allen Portalen einschließlich Fanforen oder Verbraucher- und Ratgeberportalen wie gutefrage.net.

Über die Hälfte der judenfeindlichen Äußerungen (54 Prozent) sind dabei Stereotype des klassischen Antisemitismus, ein Drittel betrifft den Hass auf Israel (33,35 Prozent) und in über zwölf Prozent der Fälle wird der Holocaust relativiert oder angezweifelt.

„Antisemitismus ist integraler Bestandteil der Netzkultur und ein

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“, sagte Schwarz-Ziesel. Die Absender der Kommentare seien gleichermaßen Rechte und Linke oder kämen aus der Mitte der Gesellschaft.

Für die Langzeitstudie „Antisemitismus 2.0 und die Netzkultur des Hasses“ wertete ein Team von Wissenschaftlern um die Linguistin und Antisemitismusforscherin zwischen 2014 und 2018 mit einem eigens entwickelten Computerprogramm über 300.000 Texte aus dem Netz aus, darunter über 265.400 Kommentare in den sozialen Netzwerken und 20.000 E-Mails an die Israelische Botschaft und den Zentralrat der Juden. (epd)