Berlin. Unter dem Motto „Deutschland knicken“ ruft die Linksjugend „Solid“ zur Zerstörung von Deutschland-Fahnen auf. Das Netz reagiert empört.

Millionen Deutsche fieberten am Sonntag mit, als „Die Mannschaft“ in die WM in Russland startete und 0:1 gegen Mexiko verlor.

Ob beim Public Viewing auf öffentlichen Plätzen oder mit Freunden im heimischen Wohnzimmer: Etliche zogen sich ihre Trikots über, schwenkten schwarz-rot-goldene Fahnen, bemalten sich das Gesicht in den Landesfarben.

Linksjugend ruft während der WM zum „Deutschland knicken“ auf

Und genau das passt der Linksjugend „Solid“ so überhaupt nicht. Unter dem Motto „Deutschland knicken“ ruft die Jugendorganisation der Partei „Die Linke“ dazu auf, möglichst viele

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zu entfernen und zu zerstören. Zuerst hatte „t-online“ darüber berichtet.

Die zunehmende Zahl der Fahnen zur WM werde „oft als harmloser Party-Patriotismus verklärt“, so die Organisation auf ihrer Homepage.

Wer das als Nationalismus bezeichne, müsse mit „Beleidigungen und Gewaltandrohungen“ rechnen. „Das ‘Mitfiebern für das eigene Team’ tritt hinter den Stolz auf ein ganzes Land“, so die Linksjugend in ihrer Mitteilung.

Angeblich mehr rassistische Gewalttaten während WM

Dabei würden diverse Gruppen ausgeschlossen und ausgegrenzt, „insbesondere Migrant*innen, People of Colour und andere Menschen, die nicht als Teil des nationalen Kollektivs betrachtet werden“.

Zudem behauptet die Gruppe, „dass die Anzahl rassistischer Gewalttaten in Zeiten von Fußballmeisterschaften oder anderen nationalen Großevents steigt“.

Die Fußball-Weltmeisterschaft in Bildern

Bunt bemalt, dekoriert, Fahnen schwenkend, jubelnd, weinend, sich in den Armen liegend: Wir zeigen die schönsten Bilder der WM.
Bunt bemalt, dekoriert, Fahnen schwenkend, jubelnd, weinend, sich in den Armen liegend: Wir zeigen die schönsten Bilder der WM. © dpa | Joel Goodman
Nach dem 2:1 gegen England hat sich der kroatische Kicker Domagoj Vida seinen Sohn geschnappt und ihn auf den Schultern durchs Luschnikistadion getragen.
Nach dem 2:1 gegen England hat sich der kroatische Kicker Domagoj Vida seinen Sohn geschnappt und ihn auf den Schultern durchs Luschnikistadion getragen. © dpa | Petter Arvidson
Enttäuschung hingegen bei diesen zwei Engländerinnen nach dem Spielende.
Enttäuschung hingegen bei diesen zwei Engländerinnen nach dem Spielende. © REUTERS | SIMON DAWSON
Prominenter Besuch auf der Zuschauertribüne: Mick Jagger, Frontman der Rolling Stones, und sein Sohn James (l.) während des Halbfinalspiels England gegen Kroatien.
Prominenter Besuch auf der Zuschauertribüne: Mick Jagger, Frontman der Rolling Stones, und sein Sohn James (l.) während des Halbfinalspiels England gegen Kroatien. © dpa | Christian Charisius
Siegessicher.
Siegessicher. © dpa | Adam Davy
Abwarten.
Abwarten. © dpa | Victoria Jones
Augen zu und Luftanhalten ist bei diesem englischen Fan beim Public Viewing im Hyde Park in London angesagt.
Augen zu und Luftanhalten ist bei diesem englischen Fan beim Public Viewing im Hyde Park in London angesagt. © dpa | Victoria Jones
Schreck.
Schreck. © dpa | Victoria Jones
Oh nooooo!
Oh nooooo! © dpa | Victoria Jones
Szene irgendwo in London nach dem verlorenen Spiel.
Szene irgendwo in London nach dem verlorenen Spiel. © dpa | Matt Dunham
Ein belgischer Fan mit Gummihuhn.
Ein belgischer Fan mit Gummihuhn. © dpa | Dirk Waem
Jubel beim französischen Präsidenten Emmanuel Macron nach dem 1:0 gegen Belgien.
Jubel beim französischen Präsidenten Emmanuel Macron nach dem 1:0 gegen Belgien. © REUTERS | TORU HANAI
Verzweiflung hingegen bei diesen belgischen Fans.
Verzweiflung hingegen bei diesen belgischen Fans. © REUTERS | DARRIN ZAMMIT LUPI
Da hilft auch die ganze Farbe nicht mehr.
Da hilft auch die ganze Farbe nicht mehr. © REUTERS | TORU HANAI
Ein weiblicher russischer Fan von Russland reagiert mit Tränen auf die 3:4-Niederlage im Elfmeterschießen der russischen Fußball-Nationalmannschaft.
Ein weiblicher russischer Fan von Russland reagiert mit Tränen auf die 3:4-Niederlage im Elfmeterschießen der russischen Fußball-Nationalmannschaft. © dpa | Xu Zijian
Ein kolumbianischer Fan durch und durch.
Ein kolumbianischer Fan durch und durch. © dpa | Christian Charisius
Paralysiert.
Paralysiert. © Leon Neal
Vaterfreude beim englischen Nationalspieler Kieran Trippier nach dem Elfmeterschießen und Siegen gegen Kolumbien (3:4).
Vaterfreude beim englischen Nationalspieler Kieran Trippier nach dem Elfmeterschießen und Siegen gegen Kolumbien (3:4). © Getty Images | Dan Mullan
Fassungslosigkeit auf der kolumbianischen Tribüne.
Fassungslosigkeit auf der kolumbianischen Tribüne. © REUTERS | CARL RECINE
Lustiges Schweden-Trio.
Lustiges Schweden-Trio. © dpa | Joel Marklund
Noch ein Trio.
Noch ein Trio. © REUTERS | SERGIO PEREZ
Letztendlich trauern die Fans dann aber doch. Japan verliert.
Letztendlich trauern die Fans dann aber doch. Japan verliert. © REUTERS | MARKO DJURICA
Ehrenwert: Trotz der Niederlage sammeln lustig verkleidete japanische Fans Müll von den Tribünen der Rostow-Arena ein.
Ehrenwert: Trotz der Niederlage sammeln lustig verkleidete japanische Fans Müll von den Tribünen der Rostow-Arena ein. © dpa | Ye Pingfan
Gruselfaktor.
Gruselfaktor. © REUTERS | SERGIO MORAES
Herzchen-Sonnenbrille.
Herzchen-Sonnenbrille. © dpa | Eduardo Verdugo
Muckis zeigt dieser in den mexikanischen Nationalfarben bemalte Fan.
Muckis zeigt dieser in den mexikanischen Nationalfarben bemalte Fan. © dpa | Christian Charisius
Ein strahlendes russisches Gesicht nach dem 4:3 gegen Spanien.
Ein strahlendes russisches Gesicht nach dem 4:3 gegen Spanien. © dpa | Marius Becker
Kinderglück.
Kinderglück. © dpa | Yang Lei
Stillgestanden!
Stillgestanden! © dpa | Efrem Lukatsky
Die Brille in den brasilianischen Farben sitzt, der Blick gebannt. Es hat sich gelohnt: 2:0 gegen Serbien.
Die Brille in den brasilianischen Farben sitzt, der Blick gebannt. Es hat sich gelohnt: 2:0 gegen Serbien. © dpa | Leo Correa
Am Boden zerstört: Nach dem Public Viewing zum Spiel Südkorea gegen Deutschland entstand diese Momentaufnahme in Hamburg.
Am Boden zerstört: Nach dem Public Viewing zum Spiel Südkorea gegen Deutschland entstand diese Momentaufnahme in Hamburg. © dpa | Ulrich Perrey
Nichts wie weg.
Nichts wie weg. © dpa | Christian Charisius
Ja, sie sind es: Gerhard Schröder, ehemaliger Bundeskanzler, und seine koreanische Frau Soyeon Kim verfolgten das Spiel.
Ja, sie sind es: Gerhard Schröder, ehemaliger Bundeskanzler, und seine koreanische Frau Soyeon Kim verfolgten das Spiel. © dpa | Christian Charisius
Ein Meer aus deutschen Fahnen auf den Tribünen der Kasan-Arena während des Spiels Deutschland gegen Südkorea.
Ein Meer aus deutschen Fahnen auf den Tribünen der Kasan-Arena während des Spiels Deutschland gegen Südkorea. © Getty Images | Catherine Ivill
Sieht ja schon ein wenig gruselig aus ... dieser maskierte Mexiko-Fan.
Sieht ja schon ein wenig gruselig aus ... dieser maskierte Mexiko-Fan. © Getty Images | Hector Vivas
Stinkefinger-Alarm beim ehemaligen argentinischen Fußballspieler Diego Maradona.
Stinkefinger-Alarm beim ehemaligen argentinischen Fußballspieler Diego Maradona. © dpa | Peter Kovalev
Im Stadion in Sotschi feiern die Deutschland-Anhänger mit schwarz-rot-goldenen Fahnen und einem riesigen Trikot.
Im Stadion in Sotschi feiern die Deutschland-Anhänger mit schwarz-rot-goldenen Fahnen und einem riesigen Trikot. © dpa | Ye Pingfan
Rote Bengalos auf der Fan-Tribüne.
Rote Bengalos auf der Fan-Tribüne. © dpa | Petter Arvidson
Trööööt: Auf dem Roten Platz in der russischen Hauptstadt wurde in eine Mini-Vuvuzela geblasen.
Trööööt: Auf dem Roten Platz in der russischen Hauptstadt wurde in eine Mini-Vuvuzela geblasen. © dpa | Francisco Seco
Die Eröffnungsfeier verlief mit einigem Pomp ...
Die Eröffnungsfeier verlief mit einigem Pomp ... © Getty Images | Christopher Furlong
... und kleineren Zwischenfällen. Robbie Williams hielt den Stinkefinger während seines Gesangsbeitrags in die Kamera (#aufschrei).
... und kleineren Zwischenfällen. Robbie Williams hielt den Stinkefinger während seines Gesangsbeitrags in die Kamera (#aufschrei). © Getty Images | Shaun Botterill
Angeblich sagte der Brite währenddessen: „I did this for free“. Er ging damit auf Kritiker ein, die seinen Auftritt in Russland und eine damit verbundene Gage – die Rede war von mehreren Hunderttausend Euro – kritisiert hatten. Viele Künstler boykottierten die WM in Russland aufgrund der Menschenrechtsverletzungen in dem Land.
Angeblich sagte der Brite währenddessen: „I did this for free“. Er ging damit auf Kritiker ein, die seinen Auftritt in Russland und eine damit verbundene Gage – die Rede war von mehreren Hunderttausend Euro – kritisiert hatten. Viele Künstler boykottierten die WM in Russland aufgrund der Menschenrechtsverletzungen in dem Land. © Getty Images | Matthias Hangst
Bei der Eröffnungsfeier trafen sich diese Herren auf der VIP-Tribüne: Saudi-Arabiens Präsident Sheikh Salman bin Ibrahim al Khalifa und der Kronprinz Mohammed Bin Salman Al Saud, FIFA-Präsident Gianni Infantino und Russlands Präsident Wladimir Putin (von links nach rechts).
Bei der Eröffnungsfeier trafen sich diese Herren auf der VIP-Tribüne: Saudi-Arabiens Präsident Sheikh Salman bin Ibrahim al Khalifa und der Kronprinz Mohammed Bin Salman Al Saud, FIFA-Präsident Gianni Infantino und Russlands Präsident Wladimir Putin (von links nach rechts). © Getty Images | Pool
Ehrengast und Putin-Freund: Gerhard Schröder, Ex-Bundeskanzler und inzwischen Nordstream-Aufsichtsratsvorsitzender.
Ehrengast und Putin-Freund: Gerhard Schröder, Ex-Bundeskanzler und inzwischen Nordstream-Aufsichtsratsvorsitzender. © Getty Images | Pool
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Um sich dem „WM-Nationalismustaumel“ konsequent entgegenzustellen, werde die Linksjugend dafür sorgen, „dass die WM nicht zum Heimspiel von CSU & Co. wird, Deutschlandfahnen einsammeln und für eine grenzenlose Gesellschaft kämpfen“.

Flyer der Linksjugend sollen zeigen, wie man Fähnchen am besten zerstört

Neben dieser Mitteilung auf ihrer Homepage hat die Jugendorganisation laut „t-online“ zusätzlich einen Flyer herausgebracht, der sich unter anderem damit beschäftigt, wie man die Fähnchen an Autos am besten zerstört.

„Testsieger für geplante Aktionen ist das Abschneiden, bei dem eine mitgeführte Schere schnelle und sichere Ergebnisse liefert“, heißt es dort.

Abstimmung bei Facebook sorgt für Empörung

Zudem hat die Linksjugend auf ihrer Facebook-Seite eine Abstimmung gestartet: „Ist es in Ordnung Deutschland-Fahnen abzuknicken?“ Mit Smileys sollen die Nutzer für „Ja“ oder „Nein“ stimmen.

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Und die Frage sorgt für Empörung und hitzige Diskussionen. „Was isn das für eine Frage? Seit wann diskutiert man denn, ob es in Ordnung ist, das Eigentum anderer Menschen zu zerstören? Also, mal ernsthaft!“, schreibt Greta H. und erntet für ihren Kommentar weit über 500 Likes.

„Eine absolute Kindergartennummer“

Miley B. sieht das ähnlich: „Find ich nicht gut. Zwar kein Fan

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, aber warum soll man wegen seinen eigenen Ansichten anderen den Spaß nehmen? So entsteht nur Hass uns gegenüber. Außerdem ist es eine absolute Kindergartennummer“.

Auch Julius T. hat kein Verständnis für die Idee: „Was für eine Frage? Wer sich öffentlich dazu bekennt oder gar dazu aufruft, Eigentum anderer Menschen zu zerstören oder zu entwenden, disqualifiziert sich ganz eindeutig als demokratische Organisation und sollte sein Verständnis vom Rechtsstaat einmal überdenken.“

Viele weitere Kommentare lesen sich ähnlich. Ein Großteil der User reagiert mit Unverständnis. Bei der eigentlichen Abstimmung haben allerdings auch über 500 Menschen für „Ja“ gestimmt.

Millionen Deutsche werden wohl trotzdem – oder gerade deswegen – auch am Samstag in Schwarz-Rot-Gold mit der Mannschaft mitfiebern, wenn es um 20 Uhr

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