Kabul. . Am zweiten Tag eines Waffenstillstands in Afghanistan haben zahlreiche Kämpfer der radikalislamischen Taliban die Hauptstadt Kabul besucht – ohne Waffen und begeistert begrüßt von Anwohnern. Ein Reporter der Deutschen Presse-Agentur sah am Samstag mehrere Gruppen von Kämpfern im Stadtteil Kot-e Sangi. „Wir sind hier für den Frieden“, sagte einer. „Wir sind heute gegen niemanden.“ Anwohner sangen „Gott ist groß“, unterhielten sich strahlend mit den Besuchern oder posierten für Selfies mit ihnen.
Am zweiten Tag eines Waffenstillstands in Afghanistan haben zahlreiche Kämpfer der radikalislamischen Taliban die Hauptstadt Kabul besucht – ohne Waffen und begeistert begrüßt von Anwohnern. Ein Reporter der Deutschen Presse-Agentur sah am Samstag mehrere Gruppen von Kämpfern im Stadtteil Kot-e Sangi. „Wir sind hier für den Frieden“, sagte einer. „Wir sind heute gegen niemanden.“ Anwohner sangen „Gott ist groß“, unterhielten sich strahlend mit den Besuchern oder posierten für Selfies mit ihnen.
Offenbar ermutigt vom Erfolg der Initiative verlängerte der afghanische Präsident Aschraf Ghani am Abend (Ortszeit) einseitig den Waffenstillstand, der vonseiten der Regierung ursprünglich nur bis zum 20. Juni gelten sollte. In einer landesweit im Fernsehen übertragenen Rede sagte er, er weise die Streitkräfte an, die Feuerpause auch nach den hohen Eid-Feiertagen weiterzuführen. Die Taliban hatten ihre Feuerpause über die drei Eid-Feiertage (Freitag bis Sonntag) vergangene Woche verkündet. Es ist nach kürzeren, lokal begrenzten Waffenruhen der erste landesweite Waffenstillstand der Taliban.
Am frühen Abend (Ortszeit) wurde der Frieden allerdings von einem Selbstmordanschlag der Terrormiliz „Islamischer Staat“ auf ein Treffen von Taliban, Sicherheitskräften und Zivilisten in der ostafghanischen Provinz Nangarhar gestört. 25 Menschen seien getötet, 54 verletzt worden, sagte der Sprecher der Provinz, Attaullah Chogiani. Zuvor war von 20 Toten und 16 Verletzten die Rede gewesen. Der IS ist mit den Taliban verfeindet.