Gipfel mit Trump: Kim bekennt sich zu nuklearer Abrüstung
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Singapur. Auf ihrem Gipfel in Singapur gab es eine Einigung zwischen US-Präsident Trump und Nordkoreas Machthaber Kim. Ist es der Durchbruch?
Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un ist grundsätzlich zu einer „vollständigen“ atomaren Abrüstung bereit, hat sich aber nicht auf einen konkreten Fahrplan festgelegt. Das geht aus der Vereinbarung hervor, die Kim und US-Präsident Donald Trump am Dienstag zum Abschluss ihres Gipfels in Singapur unterzeichneten. (
Ein Zeitplan oder spezifische Schritte wurden in dem eher vagen Dokument nicht erwähnt. Darin hieß es nur, Außenminister Mike Pompeo werde „baldmöglichst“ Gespräche mit der nordkoreanischen Seite aufnehmen, um die Ergebnisse des Gipfels „zügig“ umzusetzen. Trump kündigt für kommende Woche Gespräche über die Details der Entnuklearisierung Nordkoreas an. Dabei arbeiteten die USA auch mit Südkorea, Japan und China zusammen.
USA und Nordkorea wollen an Friedenslösung arbeiten
In dem Dokument erklärt Kim sein „festes und unerschütterliches Bekenntnis“ zu einer umfassenden atomaren Abrüstung auf der koreanische Halbinsel. Trump erklärte sich zu Sicherheitsgarantien bereit. Beide Länder wollen auch ihre Beziehungen auf eine neue Grundlage stellen. Mit neuen Beziehungen solle dem Wunsch beider Völker nach „Frieden und Wohlstand“ entsprochen werden. Beide Staaten haben bislang keine diplomatischen Kontakte miteinander.
Donald Trump und Kim Jong Un in Singapur
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Die USA und Nordkorea wollten auf eine „anhaltende und stabile“ Friedenslösung für die koreanische Halbinsel hinarbeiten, hieß es weiter in dem Papier. Es wurden aber keine Schritte zur formellen Beendigung des Kriegszustandes auf der koreanischen Halbinsel vereinbart. Seit dem Ende des Koreakrieges 1953 ist bis heute kein Friedensvertrag zwischen den Kriegsparteien beschlossen worden.
Trump will Kim ins Weiße Haus einladen
Trump kündigte an, er wolle Kim „zu einem angemessenen Zeitpunkt“ zu weiteren Gesprächen ins Weiße Haus nach Washington einladen. Für den Führer des weitgehend isolierten kommunistischen Staates bedeutet dies eine große internationale Aufwertung. Trump fügte hinzu: „Wir sind sehr stolz darauf, was heute passiert ist.“ Trotz der eher allgemeinen Zusagen in dem Dokument sprach er von einer „ziemlich umfassenden Vereinbarung“.
Kim zeigte sich mit den Ergebnissen bei der gemeinsamen Unterzeichnungszeremonie ebenfalls zufrieden. „Wir haben beschlossen, die Vergangenheit hinter uns zu lassen“, sagte er. „Die Welt wird einen großen Wandel erleben.“ Das Treffen in Singapur war der erste Gipfel in der Geschichte beider Staaten.
Vor wenigen Monaten drohten Kim und Trump einander
Bis vor wenigen Monaten tauschten Kim und Trump noch heftige Beschimpfungen aus, bis hin zur Drohung mit dem Einsatz von Atomwaffen. Nach der Unterzeichnung in Singapur sagte Trump über Kim: „Ich habe gelernt, dass er ein sehr talentierter Mann ist, und ich habe außerdem gelernt, dass er sein Land sehr liebt.“
Schon nach dem Mittagessen sagte Trump: „Es ist besser gelaufen, als irgendjemand hätte erwarten können, Spitzenklasse.“ Die persönliche Begegnung im Luxushotel „Capella“ auf der Insel Sentosa sollte ein Neuanfang in dem bisher angespannten und teils offen feindlichen Verhältnis werden. Nach einem ersten Handschlag mit Trump sagte Kim: „Alte Praktiken und Vorurteile haben gegen uns gearbeitet. Aber wir haben sie alle überwunden. Und jetzt sind wir hier.“
Historischer Handschlag währte 13 Sekunden
Trump und Kim hatten sich zum Auftakt vor jeweils sechs Flaggen der USA und Nordkoreas in dem Kolonialbau den Kameras gestellt. Bei dem 13 Sekunden dauernden, historischen Handschlag wirkten beide Politiker ernst und angespannt, doch fasste Trump seinem Gegenüber freundschaftlich kurz an die Schulter. Das Treffen hat für Nordkorea immensen symbolischen Wert. Es signalisierte, mit der Supermacht USA auf gleicher Augenhöhe zu stehen.
Auf nordkoreanischer Seite nahmen der berüchtigte frühere Geheimdienstchef und einflussreiche Berater General Kim Yong Chol sowie Außenminister Ri Yong Ho an den Beratungen teil. Anschließend kamen beide Delegationen zu einem Arbeitsessen zusammen, bevor die Vereinbarung unterzeichnet wurde. Der Streit um Nordkoreas Atomwaffenprogramm ist einer der gefährlichsten Konflikte der Welt. Kim gibt vor, dass seine Raketen mit Atomsprengköpfen das US-Festland treffen können.
stand Trump zusätzlich unter Druck, einen Erfolg vorzuweisen. Nie zuvor war ein amtierender amerikanischer Präsident mit einem Führer des isolierten Landes zusammengetroffen. Das Treffen ist schon deswegen heftig umstritten, weil Kim sein Land diktatorisch regiert, massiv gegen Menschenrechte verstößt und nach Schätzungen der US-Regierung 80.000 bis 120.000 Menschen in teils schlimmen Verhältnissen in Arbeitslagern gefangen hält.
In US-Medien waren vor dem Gipfel in Singapur Zweifel aufgekommen, ob die USA bei dem Gipfel mit Kim entscheidende Fortschritte erzielen können. So wurde spekuliert, die USA könnten bei den Nordkoreanern gegen eine Wand laufen. Trump hatte erklärt, er werde bereits am Dienstagabend wieder nach Hause fliegen. In früheren Planungen war von Mittwoch die Rede gewesen.
Trump wies Kritiker erneut in einem Tweet zurecht
Seine Kritiker hatte Trump in einem wütenden Tweet am frühen Morgen zurechtgewiesen. „Wir haben unsere Geiseln (zurück), die Tests, die Forschung und alle Raketenabschüsse sind gestoppt“, schrieb Trump. „Und diese Experten, die mir von Anfang an Fehler vorwarfen, haben nichts anderes zu sagen“, fuhr er fort. „Wir werden okay sein.“ Mit dem Hinweis auf die Geiseln bezog sich Trump auf drei US-Bürger, die im Mai aus der Haft in Nordkorea freigelassen worden waren.
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Kim will Sicherheitsgarantien und Ende der Sanktionen
Nordkoreas Machthaber sucht außer starken Sicherheitsgarantien eine Aufhebung der scharfen Sanktionen, die die Vereinten Nationen und auch die USA auch einseitig als Reaktion auf seine Atom- und Raketentests verhängt haben. In einem Entgegenkommen hatte Kim im April einen Atom- und Raketenteststopp erklärt und verkündet, sich künftig auf die Wirtschaftsentwicklung konzentrieren zu wollen.
Politisch will Nordkorea diplomatische Beziehungen zu den USA. Nach dem Gipfel könnte eventuell verkündet werden, dass die USA als ersten Schritt zunächst eine Vertretung in Pjöngjang einrichten könnte. Da der Kriegszustand seit dem Ende des Koreakrieges 1953 völkerrechtlich nie beendet wurde, wäre ein Friedensvertrag nötig, um die Sicherheitsbedürfnisse zu befriedigen. Nordkorea hatte zur Lösung des Atomkonflikts ein „synchrones“ und „phasenweises“ Vorgehen vorgeschlagen. (dpa/rtr)
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