La Malbaie. Nach dem beispiellosen Eklat beim Gipfel der sieben führenden Industriestaaten in Kanada durch US-Präsident Donald Trump steuern die großen Wirtschaftsmächte ungebremst auf einen Handelskrieg zu. Trump ließ mit einer Nachricht über Twitter die gemeinsame Erklärung der G7-Staats- und Regierungschefs für einen fairen Handel nachträglich platzen. Erneut drohte er mit Schutzzöllen auf Autoimporte, die besonders die deutsche Wirtschaft treffen würden. Deutschland, Frankreich und andere G7-Länder erklärten demonstrativ, an dem Abschlusskommuniqué festzuhalten; das bekräftigte Bundeskanzlerin Angela Merkel in der Nacht in der ARD-Talk-Sendung „Anne Will“.
Nach dem beispiellosen Eklat beim Gipfel der sieben führenden Industriestaaten in Kanada durch US-Präsident Donald Trump steuern die großen Wirtschaftsmächte ungebremst auf einen Handelskrieg zu. Trump ließ mit einer Nachricht über Twitter die gemeinsame Erklärung der G7-Staats- und Regierungschefs für einen fairen Handel nachträglich platzen. Erneut drohte er mit Schutzzöllen auf Autoimporte, die besonders die deutsche Wirtschaft treffen würden. Deutschland, Frankreich und andere G7-Länder erklärten demonstrativ, an dem Abschlusskommuniqué festzuhalten; das bekräftigte Bundeskanzlerin Angela Merkel in der Nacht in der ARD-Talk-Sendung „Anne Will“.
In der Abschlusserklärung der G7 hatte es geheißen, die Teilnehmer seien sich einig in der Notwendigkeit eines „freien, fairen Handels zum gegenseitigen Nutzen“. Auch dem Protektionismus wurde der Kampf angesagt.
Trump warf diese Erklärung wieder über den Haufen, nachdem er das Treffen mit den jahrzehntelang wichtigsten US-Verbündeten im kanadischen La Malbaie vorzeitig verlassen hatte. Über den Kurznachrichtendienst Twitter teilte er in der Nacht zu gestern mit, die USA zögen ihre Zustimmung zum bereits verbreiteten gemeinsamen Abschlusskommuniqué zurück. Trump begründete dies mit „falschen Erklärungen“ des Gastgebers, dem kanadischen Ministerpräsidenten Justin Trudeau.
Trump drohte bereits bei seiner Abschluss-Pressekonferenz mit dem völligen Stopp des Handels mit der EU, wenn diese nicht ihren Handelsüberschuss mit den USA abbaue. Der US-Präsident hatte vergangene Woche Zölle auf Stahl- und Aluminium-Importe aus Kanada, der EU und Mexiko verhängt. „Wir sind wie ein Sparschwein, das von allen geplündert wird“, klagte Trump erneut über angebliche Benachteiligungen im Handel. „Wir werden uns Zölle auf Autos anschauen, die den US-Markt fluten“, twitterte er. Die USA müssten angesichts ihres riesigen Handelsdefizits einen Handelskrieg nicht so fürchten wie andere.
Werden die Einfuhrzölle für Autos erhöht, trifft das vor allem deutsche Hersteller: Für sie sind die USA der zweitwichtigste Absatzmarkt nach China. Auch ihre Zulieferer, viele aus Südwestfalen, würden darunter leiden.