Düsseldorf. . Armin Laschet hätte vermutlich nie gedacht, dass ihn ausgerechnet Christina Schulze Föcking einmal in ein solches Dilemma stürzen könnte. Die freundliche Landwirtin aus Steinfurt, Mutter zweier Kinder und Liebling der konventionellen Bauern in den dörflichen CDU-Hochburgen, war als eine der wenigen Minister-Aspiranten gesetzt. Schon Laschets Vorgänger im Landesvorsitz, Norbert Röttgen, förderte Schulze Föckings Karriere.

Armin Laschet hätte vermutlich nie gedacht, dass ihn ausgerechnet Christina Schulze Föcking einmal in ein solches Dilemma stürzen könnte. Die freundliche Landwirtin aus Steinfurt, Mutter zweier Kinder und Liebling der konventionellen Bauern in den dörflichen CDU-Hochburgen, war als eine der wenigen Minister-Aspiranten gesetzt. Schon Laschets Vorgänger im Landesvorsitz, Norbert Röttgen, förderte Schulze Föckings Karriere.

Seit Wochen aber konnte dem Ministerpräsidenten nicht mehr verborgen bleiben, dass die 41-Jährige dem Amt weder handwerklich noch nervlich gewachsen war. Mit zum Teil fragwürdigen Vorwürfen von Tierschützern, Querschüssen aus dem eigenen Ministerium oder öffentlichen Druck-Situationen vermochte Schulze Föcking nie professionell umzugehen.

Dauerbelastung für die Regierung

Laschet konnte sich leicht ausmalen, welche Dauerbelastung für seine gesamte Regierung erst ein Untersuchungsausschuss zur „Hacker-Attacke“ auf den Privatfernseher von Schulze Föcking bedeutet hätte, die sich ja als bloßer Bedienfehler eines Familienmitglieds erwiesen hatte. Die unsicher wirkende Ministerin wollte man sich im Zeugenstand besser nicht vorstellen.

Andererseits ist der Rücktritt nur die weniger schlimme von zwei schlechten Optionen. Denn Laschet muss nun einen Polit-Profi finden, der das „durchgrünte“ Umweltministerium in den Griff bekommt. Wegen der männlichen Unwucht in seinem Kabinett soll es eine CDU-Frau sein. Da sich in Landtag und Bundestag derzeit niemand aufdrängt, wird über eine Rochade spekuliert. Die resolute Heimatministerin Ina Scharrenbach könnte ins Umweltministerium wechseln. Mögliche Nachfolgerin wäre die frühere Dortmunder Dezernentin Diane Jägers, die bereits als Abteilungsleiterin in Scharrenbachs Ministerium „geparkt“ ist. CDU-Frau Jägers ist Volljuristin und Verwaltungs-Profi.

Staatskanzlei im Scheinwerferlicht

Der Scheinwerfer in der „Hacker-Affäre“ ist mit Schulze Föckings Abgang obendrein auf die Staatskanzlei selbst gerichtet. Laschet muss bereits heute in der Fragestunde des Landtags darlegen, wie sein Regierungssprecher Christian Wiermer am 16. März im Namen des Kabinetts „die offenkundig kriminellen Eingriffe in die Privatsphäre der Ministerin“ verurteilen und gar von „mindestens teilweise gelungenen“ Versuchen des Daten-Zugriffs berichten konnte. Bisher bekannte Schriftstücke von Polizei und Staatsschutz gaben das zu diesem Zeitpunkt so nicht her. SPD und Grüne wittern eine gezielt aufgebauschte „Solidaritätskampagne“ und machen von Laschets Aussagen abhängig, ob sie an einem Untersuchungsausschuss festhalten.