Duisburg. . Filmkomponist Ramin Djawadi aus Duisburg kommt für die Konzert-Tournee der weltweit erfolgreichen Fernsehserie „Game of Thrones“ nach NRW zurück.
Die Fernsehserie „Game Of Thrones“ bricht Zuschauerrekorde und genießt weltweit Kultstatus. Nun kommt die erfolgreiche TV-Serie als Konzert-Tournee auch nach NRW. Für Filmkomponist Ramin Djawadi ist es eine Reise in die Duisburger Heimat.
Dass die Serie so erfolgreich werden würde, konnte Ramin Djawadi nicht ahnen. Nach anfänglichem Zögern sagte er zu, die Musik für „Game Of Thrones“ zu komponieren. Doch schon nach der Ausstrahlung der ersten Folge vor rund sieben Jahren bekam der aus Duisburg stammende Komponist einen Vorgeschmack. „Es war unglaublich", erzählt Djawadi, „am nächsten Tag haben mir Leute die verschiedenen Cover-Versionen auf Youtube zugeschickt.“
Wiedersehen mit Schulfreunden
Heute gehört Djawadis Thema zu den bekanntesten TV-Melodien. Seine Musik zur Serie bringt er nun mit einem großen Orchester in deutsche Konzerthallen – und freut sich in Köln auf ein Wiedersehen mit seiner Familie und alten Schulfreunden.
Auftakt ist morgen in Berlin. Danach ist die „Game Of Thrones Live Concert Experience“ auch in Hamburg, München, Frankfurt und Köln zu sehen. Laut Djawadi wird es kein normales Orchester-Konzert, es sei „eher wie ein Rock'n'Roll-Konzert“. Der Komponist und Dirigent verspricht ein „Erlebnis“ mit einem eisernen Thron, beweglichen Bühnenelementen, Pyrotechnik und sogar Schnee, dazu Filmszenen.
„In zweieinhalb Stunden gehen wir alle sieben Staffeln durch“, sagt Djawadi. Für Fans sei es „eine wunderschöne Zusammenfassung“, für alle anderen ein „Game Of Thrones Crashkurs“. Zuschauer, die mit den Folgen hinterher hängen, müssen sich auf ein paar Spoiler einstellen.
Für Djawadi geht mit der Tournee ein Kindheitstraum in Erfüllung. Dass es dazu kam, ist dem großen Erfolg von „Game Of Thrones“ zu verdanken. Jahr für Jahr wachsen die Zuschauerzahlen. Den Start der siebten Staffel sollen laut „Forbes“-Magazin rund 16 Millionen Menschen verfolgt haben, 10 Millionen im Fernsehen, der Rest über Streaming-Dienste.
Rechnet man die Zuschauer dazu, die die Serie erst später oder auch über illegale Kanäle sehen, geht der Sender HBO von durchschnittlich 25 Millionen pro Folge aus. Bei dem Pay-TV-Sender ist man sogar stolz darauf, dass „Game Of Thrones" Jahr für Jahr wieder die am meisten illegal gestreamte Serie ist.
Die Verfilmung von George R. R. Martins Fantasy-Saga „Das Lied von Eis und Feuer“ begeistert ihre Fans mit einer komplexen Geschichte, mit unzähligen vielschichtigen Charakteren, die auch in Nebenrollen mit hochkarätigen Schauspielern besetzt sind, und mit einer gehörigen Prise Sex und Gewalt.
Für besondere Spannung sorgt, dass immer wieder Hauptfiguren plötzlich das Zeitliche segnen - milde ausgedrückt. „Game Of Thrones“ ist nichts für Zartbesaitete. Und Djawadi liefert den passenden dramatischen Soundtrack dazu.
Fast hätte er den Job jedoch gar nicht angenommen. „Ich war ziemlich beschäftigt, als mir das angeboten wurde“, sagt der 43-Jährige. „Als ich den Umfang der Show gesehen hab, dachte ich mir, das ist einfach nicht machbar. Bevor ich was falsch mache, lehne ich es lieber ab.“ Doch die ersten Bilder, die er dann zu sehen bekam, und die freundliche Art der Serienschöpfer David Benioff und Daniel Brett Weiss hätten ihn überzeugt. „Ich hab mir gedacht, ich werd zwar ein paar Monate überhaupt nicht schlafen, aber irgendwie muss ich das durchziehen. Und ich bin sehr froh, dass ich das auch gemacht habe.“
Im vergangenen Jahr war die „Game Of Thrones Live Concert Experience“ schon in Nordamerika erfolgreich. Dass er die Tournee jetzt nach Europa und vor allem in seine Heimat Deutschland bringt, freut Djawadi, dessen Name auf seinen iranischen Vater zurückgeht, ganz besonders. Für das Konzert in Köln haben sich seine Familie und viele Schulfreunde aus Duisburger Zeiten angekündigt.
Wie es weiter geht? Streng geheim!
Sicher wird der Komponist auch in Köln wieder viele neugierige Fragen zu hören bekommen. Schließlich sieht er die Episoden oft schon Monate vor der Ausstrahlung in ihrer Rohfassung. „Das ist natürlich alles immer streng geheim und die Leute fragen mich immer: ,Erzähl doch mal, was passiert denn jetzt da als nächstes’“, sagt er, „aber ich kann Geheimnisse sehr gut für mich behalten.“
Lange muss er das nicht mehr, denn für 2019 hat HBO die letzten sechs Episoden von „Game Of Thrones“ angekündigt. „Ich bin jetzt schon traurig, einfach nur daran zu denken, dass das die letzte Staffel sein wird“, gesteht er. Bis dahin überwiegt bei Ramin Djawadi aber die Vorfreude, denn mit der Arbeit hat er noch nicht angefangen. „Ich bin auch schon ganz gespannt, was passieren wird.“