Es ist keine Überraschung mehr, dass US-Präsident Donald Trump das Atomabkommen mit dem Iran auch offiziell sturmreif schießt. Amerikas Präsident arbeitet seine To-Do-Liste aus dem Wahlkampf gnadenlos ab. Gerade dann, wenn der Rest der Welt sich von der Führungsmacht Kompromiss- und Lernfähigkeit erhofft. Und obwohl der Vertrag seit 28 Monaten nach Angaben nahezu aller Experten seinen Zweck erfüllt: Er hält den Iran vom Bau einer Nuklear-Waffe ab.
Es ist keine Überraschung mehr, dass US-Präsident Donald Trump das Atomabkommen mit dem Iran auch offiziell sturmreif schießt. Amerikas Präsident arbeitet seine To-Do-Liste aus dem Wahlkampf gnadenlos ab. Gerade dann, wenn der Rest der Welt sich von der Führungsmacht Kompromiss- und Lernfähigkeit erhofft. Und obwohl der Vertrag seit 28 Monaten nach Angaben nahezu aller Experten seinen Zweck erfüllt: Er hält den Iran vom Bau einer Nuklear-Waffe ab.
Trump bezeichnet die Vertragstreue – ohne Beweise – als „Fiktion“ und stilisiert Teheran zum Beelzebuben. Mit seiner Vorschlaghammer-Politik hat er das von Brückenbauer Obama inspirierte diplomatische Gemeinschaftswerk zwar noch nicht vollständig zertrümmert. Aber einem raschen Tod auf Raten ausgesetzt. Ohne eine Alternative zu bieten. Ein verantwortungsloser Fehler.
Anstatt Teheran auf Augenhöhe an den Verhandlungstisch zu holen, wird die Blutgrätsche aus Washington die klerikalen Hardliner stärken. Moderate Kräfte um Präsident Rohani geraten ins Hintertreffen. Am Ende der eingeleiteten Ketten-Reaktion steht nicht mehr Stabilität. Sondern neben des Risikos eines regionalen Rüstungswettlaufs die Gefahr eines militärischen Flächenbrands. Nicht nur im Nahen Osten. Auch die taufrische Annäherung mit Nordkorea ist gefährdet. Warum sollte Diktator Kim Jong-un in die Demontage seines Atomprogramms einwilligen, wenn Trump das Abkommen mit Teheran hintertreibt?
Trumps Ego-Trip ist nicht zuletzt eine Absage an das Prinzip Wandel durch Annäherung. Adressat: Europa. Die Bittsteller-Besuche von Macron und Merkel waren im Ergebnis für die Katz. Nach 15 Monaten Trump im Weißen Haus ist der transatlantische Graben noch breiter geworden.