Berlin. Frank-Walter Steinmeier hat im Gespräch mit Islam-Verbänden seine Sorgen über Antisemitismus unter Muslimen zum Ausdruck gebracht.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat sich besorgt über einen verstärkten Antisemitismus von Muslimen in Deutschland geäußert. „Antisemitismus in Deutschland ist nicht in erster Linie ein muslimisches Problem, aber es ist verstärkt auch bei Muslimen zu beobachten“, sagte Steinmeier laut einer Sprecherin am Montag bei einem Treffen mit Vertretern der Islamischen Gemeinschaft der schiitischen Gemeinden Deutschlands (IGS).

Der Bundespräsident habe seine Sorge über diesen Umstand ausgedrückt und nachgefragt, wie die IGS damit umgehe. Die Vertreter hätten daraufhin verschiedene Projekte zur Extremismusbekämpfung vorgestellt, sagte die Sprecherin.

Steinmeier will noch weitere Islam-Verbände sprechen

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (2.v.r) steht neben den Vertretern der Islamischen Gemeinschaft der schiitischen Gemeinden Deutschland (IGS), Mahmood Khalilzadeh (2.v.l.), Vorsitzender des IGS, Ussam Said (l), Stellvertretender Vorsitzender des IGS, und Dawood Nazirizadeh, Mitglied des Vorstands des IGS. Die Schiiten waren mit Steinmeier zu einem Gespräch im Schloss Bellevue zusammengetroffen.
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (2.v.r) steht neben den Vertretern der Islamischen Gemeinschaft der schiitischen Gemeinden Deutschland (IGS), Mahmood Khalilzadeh (2.v.l.), Vorsitzender des IGS, Ussam Said (l), Stellvertretender Vorsitzender des IGS, und Dawood Nazirizadeh, Mitglied des Vorstands des IGS. Die Schiiten waren mit Steinmeier zu einem Gespräch im Schloss Bellevue zusammengetroffen. © dpa | Michael Kappeler

Die 2009 gegründete IGS vertritt rund 150 schiitische Gemeinden und ist Mitglied der Deutschen Islamkonferenz. Der Termin hatte im Vorfeld für Aufsehen gesorgt, weil Verfassungsschützer laut „Bild“-Zeitung vor dem „extremistisch beeinflussten“ Verband warnen, der unter direktem Einfluss der iranischen Führung in Teheran stehen soll.

Steinmeier hat bereits Vertreter der katholischen und der evangelischen Kirche, des orthodoxen Christentums sowie der Juden in Deutschland getroffen. Laut Bundespräsidialamt stehen nun eine Reihe von Gesprächen mit Verbänden des Islam in Deutschland an.

(rtr)