Berlin. . Blufft er oder meint er es ernst? Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un hat mit seiner Ankündigung, Atomversuche und Tests mit Langstreckenraketen auszusetzen, jedenfalls einen Überraschungscoup gelandet. Vor den anstehenden Gipfeltreffen mit Südkoreas Staatschef Moon Jae-in und US-Präsident Donald Trump weckt Kim nun Hoffnungen auf einen Durchbruch im Nuklearstreit. Die atomare Testanlage Punggye-ri im Nordosten des Landes soll nach Angaben der nordkoreanischen Staatsagentur KCNA komplett geschlossen werden. Damit wolle die politische Führung ihre Absicht zur Aussetzung der Nu­klearversuche bekräftigen. An dem Ort hatte Nordkorea seit 2006 sechs Atomwaffentests unternommen.

Blufft er oder meint er es ernst? Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un hat mit seiner Ankündigung, Atomversuche und Tests mit Langstreckenraketen auszusetzen, jedenfalls einen Überraschungscoup gelandet. Vor den anstehenden Gipfeltreffen mit Südkoreas Staatschef Moon Jae-in und US-Präsident Donald Trump weckt Kim nun Hoffnungen auf einen Durchbruch im Nuklearstreit. Die atomare Testanlage Punggye-ri im Nordosten des Landes soll nach Angaben der nordkoreanischen Staatsagentur KCNA komplett geschlossen werden. Damit wolle die politische Führung ihre Absicht zur Aussetzung der Nu­klearversuche bekräftigen. An dem Ort hatte Nordkorea seit 2006 sechs Atomwaffentests unternommen.

Die Schritte wurden bei einem Treffen des Zentralkomitees der Arbeiterpartei beschlossen. In der Resolution ist zudem von einem Wechsel des politischen Kurses die Rede, mit dem sich das abgeschot­tete und verarmte Land künftig stärker auf die Entwicklung der Wirtschaft konzentrieren wolle. Nicht zuletzt durch die harten internationalen Sanktionen liegt das rund 25 Millionen Einwohner zählende Nordkorea am Boden.

Allerdings bleiben einige Fragen offen. So erwähnt die Ankündigung nicht den gänzlichen Verzicht auf das Nuklearprogramm, wie es die internationale Gemeinschaft von Pjöngjang fordert. Damit ist unklar, inwiefern die kommunistische Regierung bereit ist, auf den Bau weiterer Atomsprengköpfe und Raketen zu verzichten, geschweige denn das bestehende Arsenal abzubauen. Skeptiker warnen, dass sich Kims Vater Kim Jong-il bereits 2005 zur Aufgabe seines Nu­klearprogramms verpflichtet, später aber die Vereinbarung gekippt habe. Südkorea und die USA dürften nicht in eine Falle tappen. Südkoreas Präsident Moon und Kim wollen am Freitag im Grenzort Panmunjom zum dritten gesamtkoreanischen Gipfeltreffen seit Ende des Koreakriegs 1953 zusammenkommen. Geplant ist auch eine Begegnung zwischen Kim und Trump, die Ende Mai oder Anfang Juni stattfinden soll. Zu den jüngsten Berichten aus Pjöngjang schrieb der Chef des Weißen Hauses am Samstag auf Twitter: „Das sind sehr gute Neuigkeiten für Nordkorea und die Welt.“ Am Sonntag twitterte er, eine Einigung mit Nordkorea liege noch in weiter Ferne. Vielleicht werde man Erfolg haben, vielleicht auch nicht - „wir werden sehen“.

UN-Generalsekretär António ­Guterres sprach von einem Schritt, der zur Vertrauensbildung beitrage. Auch China und Russland äußerten sich positiv. Dagegen kamen aus Tokio skeptische Töne. Der japanische Verteidigungsminister Itsunori Onodera unterstrich, in der Erklärung Nordkoreas sei nur von einem Teststopp für Langstreckenraketen die Rede – nicht aber für Kurz- und Mittelstreckenraketen.