Verhältnismäßig. Angemessen. Erforderlich. Notwendig: Die am meisten benutzten Vokabeln nach dem militärischen Nadelstich des Westens in Syrien sind verräterisch. Sie stehen für die Unentschlossenheit, dem von Diktator Assad orchestrierten Massen-Töten wirklich Einhalt zu gebieten. Wäre es anders, man würde ein anderes Wort hören: „zielführend“. Genau das war die von US-Präsident Trump durchgeführte Show-Strafaktion für die Assad zugeschriebenen Giftgas-Gräueltaten gegen die eigene Bevölkerung nicht. Sie sollte es nicht sein.

Verhältnismäßig. Angemessen. Erforderlich. Notwendig: Die am meisten benutzten Vokabeln nach dem militärischen Nadelstich des Westens in Syrien sind verräterisch. Sie stehen für die Unentschlossenheit, dem von Diktator Assad orchestrierten Massen-Töten wirklich Einhalt zu gebieten. Wäre es anders, man würde ein anderes Wort hören: „zielführend“. Genau das war die von US-Präsident Trump durchgeführte Show-Strafaktion für die Assad zugeschriebenen Giftgas-Gräueltaten gegen die eigene Bevölkerung nicht. Sie sollte es nicht sein.

Niemand glaubt, dass dem von Moskau und Teheran beschützten Despoten alle Chlorgas- und Sarin-Bestände ein für allemal aus der Hand geschlagen sind. Aber selbst wenn: Mit konventionellen Bomben, und so lautet zynisch die unterschwellige Botschaft der Dreier-Koalition in Washington, Paris und London, darf das Morden weitergehen wie bisher.

Warum? Weil niemand, Trump am allerwenigsten, eine Strategie besitzt oder entwickeln will, die an den Kräfteverhältnissen rüttelt. Dazu müssten Assads Schutzmächte Russland und Iran diplomatisch, wirtschaftlich und militärisch auf lange Zeit entschieden härter unter Druck gesetzt werden; ohne dass dabei das Ausufern in einen Großkonflikt begünstigt wird.

Unter Trump wird es dazu nicht kommen. Sein Angriffsbefehl folgte vor allem innenpolitischem Kalkül. Das für den Präsidenten desaströse Buch von Ex-FBI-Chef Comey und die offenkundige kriminelle Energie seines Anwalts Cohen sollten aus den Schlagzeilen vertrieben werden. Das ist vorübergehend gelungen.

Am Elend in Syrien ändert sich jedoch nichts. Washington hat darauf geachtet, Moskau nicht über Gebühr zu verstimmen. Das nicht zuletzt durch törichte Twitter-Beiträge Trumps ausgelöste Geraune über eine angeblich drohende Konfrontation der Großmächte hat sich als heiße Luft erwiesen. Beim nächsten Giftgas-Angriff spricht man sich wieder.