Berlin. Viele Frauen in Deutschland sehen sich nicht als gleichberechtigt, zeigt eine Umfrage. Debatten wie #MeToo finden die meisten wichtig.
Frauen und Männer in Deutschland sind uneins in der Frage, ob es eine
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gibt. Das geht aus einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur mit 2036 Teilnehmern hervor.
Auf die Frage „Sind Frauen und Männer Ihrer Meinung nach in Deutschland gleichberechtigt?“ antworteten nur 32 Prozent der Frauen mit Ja. Bei den Männern waren es dagegen 57 Prozent. 63 Prozent der Frauen antworteten dagegen mit „Nein“ oder „eher Nein“, bei den Männern waren es 39 Prozent.
Die Antworten auf die Gesamtbevölkerung bezogen ergeben folgendes Bild: 44 Prozent aller Erwachsenen in Deutschland sehen Frauen und Männer in der Gesellschaft als eher gleichberechtigt, 51 Prozent eher nicht. Der Rest machte jeweils keine Angabe oder antwortete mit „Weiß nicht“.
Umfrage zu Sexismus und #MeToo: Mehrheit findet Debatte wichtig
Die Umfrage ergab auch, dass eine Mehrheit von 56 Prozent der Befragten eine Debatte wie #MeToo über Missbrauch und Sexismus wichtig findet. 27 Prozent halten eine Debatte über sexuelle Übergriffe, erlebte sexuelle Belästigung oder Machtmissbrauch dagegen für „weniger wichtig“ oder „unwichtig“. Der Rest machte keine Angabe. Frauen (29 Prozent) finden das Thema häufiger „sehr wichtig“ oder „äußerst wichtig“ als Männer (19 Prozent).
Auf die Frage, ob sie konkret von der in den USA begonnenen #MeToo-Debatte schon gehört haben, antworteten in der aktuellen YouGov-Umfrage nur 53 Prozent mit Ja, 42 Prozent mit Nein. Bei den Männern waren es mehr als bei den Frauen (56 gegen 50 Prozent).
Viele Befragte meinen, #MeToo-Debatte habe keine Veränderung gebracht
Die sogenannte #MeToo-Bewegung gibt es seit einem halben Jahr: Am 5. Oktober brachte ein Artikel der „New York Times“ den Stein ins Rollen. Ashley Judd und weitere Schauspielerinnen warfen dem Filmproduzenten Harvey Weinstein darin sexuelle Belästigung vor. Weinsteins Anwalt sprach von Verleumdung.
Die Schauspielerin Alyssa Milano griff danach das Schlagwort #MeToo („Ich auch“) der Aktivistin Tarana Burke auf und appellierte, sich als Opfer sexueller Übergriffe zu erkennen zu geben. Das soll das Ausmaß sichtbar machen.
Von denjenigen, die #MeToo kennen, meinen 44 Prozent, die Debatte habe keine Veränderung gebracht, 27 Prozent sehen eine positive und 12 Prozent eine negative Veränderung. 17 Prozent machten keine Angabe. Frauen sehen eher eine positive Veränderung als Männer (31 gegen 24 Prozent).
„Übertrieben“ finden die #MeToo-Debatte laut Umfrage 43 Prozent (50 Prozent der Männer, 36 Prozent der Frauen). Genau richtig findet sie ein Drittel. „Die Debatte sollte aktuell noch stärker verfolgt werden“ sagten 15 Prozent, davon 20 Prozent der Frauen und elf Prozent der Männer .. (dpa)