Berlin. Markus Söder gilt als hart arbeitender Politiker mit großem Ehrgeiz. Doch wie tickt Bayerns neuer Landesvater privat? Fünf Fakten.
Markus Söder ist am Ziel. Nach dem monatelangen, mitunter scharfen Machtkampf mit seinem Vorgänger Horst Seehofer hat ihn der bayerische Landtag am Freitag zum neuen
Auch interessant
gewählt. Das Amt hat er sich hart erkämpft,
Auch interessant
hatte den 51-Jährigen eigentlich verhindern wollen. Doch am Ende schaffte es Söder mit einer Mischung aus Geduld, Fleiß, Geschick – und seinem unbedingten Willen zum Sieg.
Das Rüstzeug dafür holte er sich zum Teil auch bei seinen privaten Leidenschaften. Fünf Fakten über den Menschen Söder, die seinen Erfolg miterklären können:
• Söder, der Tennisspieler
„Tennis war Markus Söders große Leidenschaft, bevor es die Politik wurde.“ Das schreibt Marc Hujer in seinem Porträt für den „Spiegel“ (Bezahlinhalt) über den 51-Jährigen, mit dem sich der Autor in Nürnberg zu einem Match traf. Söder begann demnach mit dem Tennis als er 13 Jahre war, spielte für den ATV Nürnberg immerhin Bezirksklasse, Bayerns vierthöchste Liga.
„Ich habe lieber gewonnen als verloren und um jeden Punkt gekämpft. Um mich zu schlagen, musste man einfach besser sein“, sagt Söder, der von einem ehemaligen kroatischen Ranglistenspieler trainiert wurde. Er habe ihm allerlei Psychotricks beigebracht, um die Gegner zu verunsichern.
• Söder, der Journalist
Nach seinem Studium der Rechtswissenschaften absolvierte der damals 25-jährige Söder ein Volontariat beim Bayerischen Rundfunk. Dort arbeitete er bis 1994 als Redakteur in München. Dass er aus erster Hand weiß, wie die Medien ticken, hilft ihm bei seinem heutigen Job: Söder versteht besser als andere Politiker, sich selbst zu inszenieren, die passenden Bilder zu liefern.
• Söder, der Faschingsfan
Das zeigt er auch immer wieder bei einer anderen, bekannteren Leidenschaft: dem Fasching. Söder war schon so ungefähr alles – vom grünen Monster Shrek über Homer Simpson bis Marilyn Monroe. In diesem Jahr ließ es Söder als Prinzregent Luitpold etwas gediegener angehen. Schließlich stand der Machtwechsel im Februar schon so gut wie fest. Bis ins Detail durchgeplant war des Kostüm natürlich trotzdem.
Markus Söder verkleidet sich als Prinz
• Söder, der Antialkoholiker
Zwar kommt man als bayerischer Politiker kaum darum herum, mal ein Weißbierfass anzustechen, doch damit hat es sich für Söder in den meisten Fällen auch schon. Alkohol trinkt er nämlich so gut wie gar nicht. „Er schmeckt mir einfach nicht und außerdem gehe ich sehr spät ins Bett und stehe relativ früh auf. Mit Alkohol geht das einfach nicht“, sagte Söder einmal der „Bild“. Will heißen: Er ist schon längst wieder fit, wenn seine Gegner noch schlafen.
• Söder, der Strauß-Fan
Sein Faible für den früheren bayerischen Ministerpräsidenten und langjährigen Bundesminister lebte Söder schon als Jugendlicher aus – und nahm für seine politischen Ideale so einiges in Kauf. Wo bei anderen Teenies Bilder von Sportlern oder Rockstars an den Wänden hingen, heftete der junge Söder ein fast überlebensgroßes Poster von Franz Josef Strauß.
„Ich wohnte bei uns zu Hause unter einer Dachschräge und dort hing dieses Poster“, erinnerte er sich in der ARD-Sendung alpha-Forum. „Wenn ich aufgewacht bin, habe ich also an der Decke direkt Strauß angeschaut. Das hat sich in späteren Jahren als gar nicht so einfach erwiesen, wenn dann auch mal eine Freundin da war und die auch Strauß zuerst gesehen hat. Aber Strauß hat mir wirklich sehr gefallen.“