Düsseldorf. . Der Gelsenkirchener CDU-Politiker Oliver Wittke will sich als Parlamentarischer Staatssekretär in Berlin für das Ruhrgebiet einsetzen.
Noch ist Oliver Wittke (51) nicht in seinem neuen Staatssekretärs-Büro angekommen, da schmiedet der Chef des großen CDU-Bezirkes Ruhr schon Pläne. Er will im Bundeswirtschaftsministerium an allen wichtigen Schrauben drehen, damit das Ruhrgebiet wirtschaftlich voran kommt. Als früherer Gelsenkirchener Oberbürgermeister und Kind der Region sei er schließlich „Experte für Strukturwandel“, sagte Wittke am Montag.
Kurvenreich verlief der Karriereweg des Ruhrgebiets-Politikers, seit ein paar Tagen geht es nun steil bergauf. Mit 33 Jahren war er schon Rathaus-Chef und wurde NRW-Verkehrsminister im Kabinett von Jürgen Rüttgers. Nachdem er mit überhöhter Geschwindigkeit geblitzt worden war, trat er vom Amt zurück, arbeitete als Generalsekretär der NRW-CDU, als Landtags- und Bundestagsabgeordneter. Wittke galt lange als Kandidat für den Posten eines Parlamentarischen Staatssekretärs in Berlin. Ministerpräsident Armin Laschet hat sich für den Parteifreund stark gemacht. Die CDU Ruhr wird ab Mittwoch einen Vertreter in der Bundesregierung haben.
Mehr Hilfe für strukturschwache Regionen
Die Nachricht vom Karrieresprung erreichte Wittke am Sonntagmittag. Da rief Angela Merkel persönlich an. Es folgten erste Telefongespräche mit dem designierten Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU), den Wittke seit 20 Jahren persönlich kennt.
Mehr Hilfe für Regionen, die Unterstützung brauchen, darauf will der Gelsenkirchener in Berlin hinarbeiten. „Die neue Bundesregierung hat sich auf das Ziel geeinigt, gleichwertige Lebensbedingungen in ganz Deutschland zu schaffen. Das bedeutet nicht nur schnelles Internet für Altötting“, sagt Wittke. „In Deutschland gibt es viele Standorte, die wirtschaftlich zum Rest der Republik aufschließen müssen. Das Ruhrgebiet zählt dazu.“
Das Ruhrgebiet habe besondere Probleme. Dazu gehören eine unterdurchschnittliche Selbstständigenquote und eine hohe Langzeitarbeitslosigkeit. „Wir müssen auch darauf achten, die industriellen Kerne des Reviers zu erhalten“, so Wittke. NRW und das Ruhrgebiet haben auch viele Stärken, unterstreicht er. „Wir sind zum Beispiel das Hinterland der großen Häfen in Rotterdam und Antwerpen, der Duisburger Hafen ist ein bedeutender Wirtschaftsstandort.“ Seine Bodenhaftung werde er in Berlin nicht verlieren, verspricht er. „Meine Familie und ich sind in Gelsenkirchen verankert.“