Berlin/Düsseldorf. . CDU-Chefin und Bundeskanzlerin Angela Merkel hat sich festgelegt: Sie will ihren prominentesten parteiinternen Kritiker Jens Spahn (37) im Falle einer Großen Koalition zum Gesundheitsminister machen. Für Überraschung sorgte zudem, dass die 46-jährige CDU-Bundestagsabgeordnete Anja Karliczek neue Bildungsministerin werden soll.

CDU-Chefin und Bundeskanzlerin Angela Merkel hat sich festgelegt: Sie will ihren prominentesten parteiinternen Kritiker Jens Spahn (37) im Falle einer Großen Koalition zum Gesundheitsminister machen. Für Überraschung sorgte zudem, dass die 46-jährige CDU-Bundestagsabgeordnete Anja Karliczek neue Bildungsministerin werden soll.

Mit Spahn und Karliczek kommen gleich zwei potenzielle CDU-Minister aus dem mitgliederstärksten Landesverband NRW – und das bei insgesamt nur sechs Kabinettsposten, die die CDU besetzen kann. Beide haben ihre politische Heimat zudem im selben CDU-Bezirk Münsterland. Spahn wuchs in Ahaus auf, Karliczek im Tecklenburger Stadtteil Brochterbeck. Der amtierende Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe dagegen, der die NRW-CDU als Spitzenkandidat in den Bundestagswahlkampf geführt hatte und im Gegensatz zu Jens Spahn als enger Vertrauter von Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) gilt, ging bei der Postenvergabe leer aus.

Am meisten Diskussionen hatte es in den vergangenen Tagen um die Frage gegeben, ob Merkel auch das Präsidiumsmitglied Spahn ins Kabinett beruft. Der 37-Jährige war mehrere Jahre gesundheitspolitischer Sprecher der Unionsfraktion. Seit 2015 ist Spahn parlamentarischer Staatssekretär im Finanzministerium. Er fiel mehrfach mit Kritik an Merkel auf. Unter anderem forderte er eine härtere Flüchtlingspolitik und ein konservativeres Profil der Partei. Merkel hofft mit der Ernennung Spahns offenbar, einen ihrer profiliertesten Kritiker einbinden zu können und zugleich den konservativen Flügel zu befrieden.

Die als eher liberal geltende Anja Karliczek ist Parlamentarische Geschäftsführerin in der Unions-Fraktion. In ihrem Wahlkreis in Steinfurt wurde sie direkt in den Bundestag gewählt.

Neue Landwirtschaftsministerin soll die rheinland-pfälzische CDU-Chefin Julia Klöckner (45) werden. Der bisherige Staatsminister im Kanzleramt, Helge Braun (45) soll neuer Kanzleramtschef werden.

Altbekannte Gesichter sind Ursula von der Leyen und Peter Altmaier, die seit 2005 jedem Kabinett unter Merkel angehört haben, allerdings in verschiedenen Funktionen. Die 59-Jährige von der Leyen bleibt nach Merkels Willen Verteidigungsministerin, Altmaier wechselt vom Kanzleramt ins Wirtschaftsnisterium.

Für Merkel ist die Benennung der Minister der dritte Schritt einer personellen Neuaufstellung der CDU. Die Bundestagsfraktion hatte Ende Januar eine Reihe von 30- bis 40-Jährigen in Stellvertreterposten gebracht. Am vergangenen Montag überraschte die CDU-Chefin mit der Nominierung der saarländischen Ministerpräsidentin Kramp-Karrenbauer als Generalsekretärin.