Schwer zu sagen, ob die syrische Tragödie hätte verhindert werden können. Aber der Westen hat von Beginn an die Lage falsch eingeschätzt. Man ließ die Dinge lange laufen. Die säkulare Freie Syrische Armee, die aus übergelaufenen syrischen Soldaten, Assad-Gegnern und arabischen Kämpfern bestand, erzielte zunächst beträchtliche Geländegewinne, bekam vom Westen aber nur wenig Unterstützung. Dafür rüsteten reiche Privatleute und religiöse Stiftungen aus Saudi-Arabien und anderen Golfstaaten islamistische Widerständler aus, die gegen Assad kämpften. Russlands Präsident Wladimir Putin erkannte die Schwäche des Westens und ergriff die Gelegenheit beim Schopf. Vor allem durch die Passivität der Amerikaner fühlte er sich zur Militär-Intervention im September 2015 ermuntert. Assads Truppen waren zwar dezimiert, bekamen aber Oberwasser – mithilfe der russischen Luftwaffe und der iranischen Kräfte. politik

Schwer zu sagen, ob die syrische Tragödie hätte verhindert werden können. Aber der Westen hat von Beginn an die Lage falsch eingeschätzt. Man ließ die Dinge lange laufen. Die säkulare Freie Syrische Armee, die aus übergelaufenen syrischen Soldaten, Assad-Gegnern und arabischen Kämpfern bestand, erzielte zunächst beträchtliche Geländegewinne, bekam vom Westen aber nur wenig Unterstützung. Dafür rüsteten reiche Privatleute und religiöse Stiftungen aus Saudi-Arabien und anderen Golfstaaten islamistische Widerständler aus, die gegen Assad kämpften. Russlands Präsident Wladimir Putin erkannte die Schwäche des Westens und ergriff die Gelegenheit beim Schopf. Vor allem durch die Passivität der Amerikaner fühlte er sich zur Militär-Intervention im September 2015 ermuntert. Assads Truppen waren zwar dezimiert, bekamen aber Oberwasser – mithilfe der russischen Luftwaffe und der iranischen Kräfte.

Es kam zu einer bizarren Allianz der Assad-Freunde Russland und Iran und des Assad-Gegners Türkei. Eine Konstellation von Putins Gnaden, der nach dem Prinzip „Teile und Herrsche“ vorgeht. Es ist grotesk: Assad kann ohne den Segen Moskaus nichts entscheiden. Aber er sitzt fester im Sattel denn je. Der syrische Machthaber ist für Putin der Garant des Status quo. Die Politiker zwischen Washington und Berlin stehen da wie begossene Pudel.