Berlin. Zuerst Panzer, nun Westen und Winterkleidung: Neue Berichte über Ausrüstungsmängel bei der Bundeswehr werfen ein schlechtes Licht auf die Truppe. Für die Führung der schnellen Eingreiftruppe der Nato 2019 fehlen der Bundeswehr nicht nur Panzer, sondern auch Schutzwesten, Winterbekleidung und Zelte. Das steht in einem Papier des Heereskommandos, über das die „Rheinische Post“ berichtete. Parlamentarier aller Parteien im Bundestag reagierten empört. Das Verteidigungsministerium relativierte die Mängelberichte. Die Einsatzbereitschaft der Truppe sei nicht gefährdet.

Zuerst Panzer, nun Westen und Winterkleidung: Neue Berichte über Ausrüstungsmängel bei der Bundeswehr werfen ein schlechtes Licht auf die Truppe. Für die Führung der schnellen Eingreiftruppe der Nato 2019 fehlen der Bundeswehr nicht nur Panzer, sondern auch Schutzwesten, Winterbekleidung und Zelte. Das steht in einem Papier des Heereskommandos, über das die „Rheinische Post“ berichtete. Parlamentarier aller Parteien im Bundestag reagierten empört. Das Verteidigungsministerium relativierte die Mängelberichte. Die Einsatzbereitschaft der Truppe sei nicht gefährdet.

Um der russischen Aggression auf der Krim zu begegnen, hat die Nato 2014 die sogenannte „Speerspitze“ für rasche Einsätze gegründet. Die „Very High Readiness Joint Task Force“ besteht aus bis zu 14 000 Soldaten in höchster Alarmbereitschaft. Deutschland will die Rolle Anfang 2019 erneut übernehmen. 10 000 deutsche Soldaten sollen sich daran beteiligen.

Verteidigungsministerium dementiert

Der Wehrbeauftragte des Bundestags, Hans-Peter Bartels, hält die Mängellisten für symptomatisch für den Zustand der Truppe. „Diese Art von Mangelverwaltung ist mittlerweile normal“, sagte der SPD-Politiker der Deutschen Presse-Agentur.

Aus Sicht des Verteidigungsministeriums ist die Einsatzbereitschaft der Truppe in der Nato nicht gefährdet. Die Bundeswehr befinde sich bis Mitte des Jahres in einem „beschleunigten Beschaffungs- und Umverteilungsverfahren“ für die Nato-Verpflichtung, sagte ein Sprecher von Ministerin Ursula von der Leyen (CDU) in Berlin.

Der Grünen-Rüstungsexperte Tobias Lindner bezeichnete es als erschreckend, „dass sich nach vier Jahren Ursula von der Leyen als Verteidigungsministerin nichts verbessert hat.“ Der CSU-Verteidigungspolitiker Florian Hahn (CSU) verlangte, die Materiallücken zu schließen, wie es im Koalitionsvertrag festgeschrieben sei. Von einem Skandal sprach FDP-Verteidigungsexpertin Marie-Agnes Strack-Zimmermann.