Hagen/Berlin. . Nach der Einigung auf einen Koalitionsvertrag wird der Unmut in der CDU lauter. Die Kritiker sehen die Partei vor allem bei der Ministeriumsverteilung zu kurz gekommen. „Ich bin enttäuscht“, sagte Junge-Union-Chef Paul Ziemiak der WESTFALENPOST. „Ich habe von Mitglieder- und Wählerseite bisher keine positive Rückmeldung zu diesem Verhandlungsergebnis erhalten“, so der Iserlohner Bundestagsabgeordnete, der von einer breiten Unzufriedenheit an der Basis sprach.
Nach der Einigung auf einen Koalitionsvertrag wird der Unmut in der CDU lauter. Die Kritiker sehen die Partei vor allem bei der Ministeriumsverteilung zu kurz gekommen. „Ich bin enttäuscht“, sagte Junge-Union-Chef Paul Ziemiak der WESTFALENPOST. „Ich habe von Mitglieder- und Wählerseite bisher keine positive Rückmeldung zu diesem Verhandlungsergebnis erhalten“, so der Iserlohner Bundestagsabgeordnete, der von einer breiten Unzufriedenheit an der Basis sprach.
Heftige Kritik übte auch der frühere Unionsfraktionsvorsitzende Friedrich Merz: „Wenn die CDU diese Demütigung auch noch hinnimmt, dann hat sie sich selbst aufgegeben“, sagte der Sauerländer der „Bild-Zeitung“.
Für Junge-Union-Chef Ziemiak benötigt die Partei „Zeichen der Erneuerung“ und einen Generationswechsel: „In der neuen Bundesregierung und an vorderen Stellen der Partei müssen sich junge und neue Köpfe wiederfinden.“
Aus Ziemiaks Sicht benötigt die Union eine neue Debattenkultur. Man müsse darüber diskutieren, wofür die CDU stehe und was ihre Ziele seien. „Während der Verhandlungen wurde mir zu viel über die Befindlichkeiten in der SPD geredet und zu wenig über eigene Inhalte.“
Der Bundesvorsitzende der Senioren-Union, Otto Wulff, bemängelt, dass das Finanzministerium künftig von einem SPD-Minister geführt werden soll. „Ich hätte mir eine andere Lösung gewünscht“, sagte Wulff unserer Zeitung. „In der für die Zukunft existenziellen Europapolitik spielt der Finanzminister eine wesentlich wichtigere Rolle als der Außenminister, weil die Stärke Europas von einer soliden Finanzpolitik abhängt, die bekanntermaßen am besten in den Händen der CDU liegt“, so Wulff.
Baden-Württembergs Agrarminister Hauk sprach sich für einen Wechsel an der CDU-Spitze in absehbarer Zeit aus: „Angela Merkel sollte die Zeichen der Zeit erkennen und einen Übergang in dieser Legislaturperiode schaffen.“
Die CDU will am 26. Februar auf einem Parteitag über eine neue GroKo abstimmen.