Berlin. . Beide haben nur ein paar Stunden geschlafen. Nach dem Parteitag in Bonn, wo die Sozialdemokraten sich nur mit knappen 56 Prozent zu einem Ja für Koalitionsverhandlungen mit der Union durchrangen, waren Andrea Nahles und Martin Schulz am Montagmorgen schon wieder in Berlin unterwegs. In einer Sondersitzung informierten sie die SPD-Bundestagsfraktion, wie der Fahrplan Richtung GroKo aussehen soll. Nahles bekam viel Lob für ihre Bonner Ruck-Rede. Ohne sie („Wir werden verhandeln, bis es quietscht!“) wäre die Sache in Bonn vielleicht schiefgegangen.

Beide haben nur ein paar Stunden geschlafen. Nach dem Parteitag in Bonn, wo die Sozialdemokraten sich nur mit knappen 56 Prozent zu einem Ja für Koalitionsverhandlungen mit der Union durchrangen, waren Andrea Nahles und Martin Schulz am Montagmorgen schon wieder in Berlin unterwegs. In einer Sondersitzung informierten sie die SPD-Bundestagsfraktion, wie der Fahrplan Richtung GroKo aussehen soll. Nahles bekam viel Lob für ihre Bonner Ruck-Rede. Ohne sie („Wir werden verhandeln, bis es quietscht!“) wäre die Sache in Bonn vielleicht schiefgegangen.

Auch die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer, die den Parteitag mit einer klugen Rede eröffnete, und ihre Amtskollegin in Mecklenburg-Vorpommern, Manuela Schwesig, sorgten mit dafür, dass Schulz am Rhein karrieretechnisch nicht baden ging.

Dreyer war in Bonn eine Schlüsselfigur. Nach dem Jamaika-Scheitern trommelte sie dafür, dass die SPD eine von Angela Merkel angeführte Minderheitsregierung dulden sollte. Sie sei keineswegs zu einem GroKo-Fan mutiert. Schwarz-Rot sei ein Zweckbündnis, die „Ultima Ratio“. Die SPD könne aber nicht in eine Neuwahl mit jenen Themen ziehen, die man mit der Union jetzt umsetzen könne. Aber SPD-Chefin und Kanzlerkandidatin? Berlin sei kein Thema.

Schwesig fiel in Bonn ebenso positiv auf. Die Ex-Familienministerin, seit Sommer „Landesmutter“ in Schwerin, pries die mit einer GroKo geplanten „Mega-Investitionen“ in die Bildung und eine Milliarde Euro zur Bekämpfung der Kinderarmut. Schwesig ist ehrgeizig, will aber erst in „Meckpomm“ eine Wahl gewinnen.

Nahles, Dreyer, Schwesig – gegen ihren Willen läuft in der SPD so gut wie nichts. Alle drei sind zwar schon lange im Geschäft – aber trotzdem Hoffnungsträgerinnen bei der Erneuerung der verkrusteten Sozialdemokratie.