Bonn. . Vier Monate nach der Bundestagswahl hat die SPD mit knapper Mehrheit den Weg zu Koalitionsverhandlungen mit der Union frei gemacht. Nach einer konfrontativen und emotionsgeladenen Debatte stimmten auf dem Parteitag in Bonn 56,4 Prozent von 642 Delegierten und Vorstandsmitgliedern dafür. Die Verhandlungen über eine Große Koalition (GroKo) können in den nächsten Tagen beginnen und im besten Fall im Februar abgeschlossen werden. Danach muss noch eine hohe Hürde überwunden werden: Die mehr als 440 000 SPD-Mitglieder stimmen über den Koalitionsvertrag ab und haben das letzte Wort. Schon jetzt dauert die Regierungsbildung so lange wie noch nie in der Geschichte der Bundesrepublik.
Vier Monate nach der Bundestagswahl hat die SPD mit knapper Mehrheit den Weg zu Koalitionsverhandlungen mit der Union frei gemacht. Nach einer konfrontativen und emotionsgeladenen Debatte stimmten auf dem Parteitag in Bonn 56,4 Prozent von 642 Delegierten und Vorstandsmitgliedern dafür. Die Verhandlungen über eine Große Koalition (GroKo) können in den nächsten Tagen beginnen und im besten Fall im Februar abgeschlossen werden. Danach muss noch eine hohe Hürde überwunden werden: Die mehr als 440 000 SPD-Mitglieder stimmen über den Koalitionsvertrag ab und haben das letzte Wort. Schon jetzt dauert die Regierungsbildung so lange wie noch nie in der Geschichte der Bundesrepublik.
Parteichef Schulz hatte kämpferisch für eine große Koalition geworben. Kurz vor der Abstimmung trat er nochmals ans Pult und sprach von einem „Schlüsselmoment“ in der Geschichte der SPD. „Ich glaube, dass die Republik in diesem Moment auf uns schaut“, sagte er. „Ja, man muss nicht um jeden Preis regieren, das ist richtig. Aber man darf auch nicht um jeden Preis nicht regieren wollen.“
Sein schärfster Widersacher Kevin Kühnert hatte an die Genossen appelliert, nicht vor einem Nein zurückzuschrecken. In der Debatte sprach sich eine knappe Mehrheit der etwa 50 Redner für eine große Koalition aus. Die Befürworter kamen überwiegend aus der Parteiführung. Die leidenschaftlichste Rede hielt SPD-Fraktionschefin Andrea Nahles, Die Bürger würden der SPD einen Vogel zeigen, wenn sie sich trotz guter Sondierungsergebnisse für eine Neuwahl entscheide, sagte sie. In den Koalitionsverhandlungen könne noch mehr für die SPD herausgeholt werden. Kanzlerin Angela Merkel strebt nun rasche Koalitionsverhandlungen an und deutete Ergänzungen am Sondierungspapier an. „Das Sondierungspapier ist dabei der Rahmen, über den wir verhandeln“, sagte die CDU-Vorsitzende am Sonntagabend in Berlin.