Bonn. . Da geht es den Genossen aus NRW nicht anders als den übrigen auf dem SPD-Parteitag: In Sachen Großer Koalition ist die Partei tief gespalten.

Die Entscheidung für Koalitionsverhandlungen ist zwar gefallen, aber zum Feiern ist nur wenigen in der NRW-SPD zumute. Landes-Parteichef Michael Groschek war erleichtert. „Die SPD hat sich richtig entschieden und eine demokratische Reifeprüfung abgelegt. Die faire Diskussion heute war aller Ehren wert“, meinte Groschek. Tiefe Gräben gebe es nicht in der SPD: „Unterschiedliche Meinungen ja, aber keine Spaltung.“

Der Bochumer Landtagsabgeordnete Serdar Yüksel stimmte gegen Koalitionsverhandlungen. „Das Ja birgt erhebliche Risiken, die Unzufriedenheit in der Partei ist nicht zu Ende“, sagte er. „Am meisten freut sich Frau Merkel. Die SPD hat ihr die Kanzlerschaft gerettet. Das Sondierungspapier ist nur ein gemäßigtes CDU-Papier.“

NRW-SPD-Fraktionschef für starke Nachverhandlungen

„Ich bin etwas bedrückt, aber wir haben einen Achtungserfolg errungen“, erklärte der Juso-Landesvorsitzende Frederick Cordes. Martin Schulz gehe nicht als Gewinner aus diesem Parteitag, dafür hätten Andrea Nahles, DGB-Chef Reiner Hoffmann und Juso-Chef Kevin Kühnert überzeugt. Die Dortmunder Bundestagsabgeordnete Sabine Poschmann sagte: „Das war knapp. Die Stimmung auf beiden Seiten ist gedrückt. Nun muss die SPD die Chance in den Verhandlungen mit der Union nutzen, etwas Gutes für die Menschen herauszuholen. Die GroKo ist noch nicht besiegelt.“

SPD-Landtagsfraktionschef Norbert Römer hat sich für starke Nachverhandlungen mit der Union in den Koalitionsgesprächen ausgesprochen. "Es geht darum, dass meine Partei in den Koalitionsverhandlungen jetzt dafür sorgt, dass über die Ergebnisse der Sondierung hinweg noch mehr herauskommt, was den Menschen hilft, sagte er am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur. Dann werde es auch eine positive Entscheidung der Mitglieder geben. Gleichzeitig war Römer mit dem Ergebnis des Sonderparteitages zufrieden. "Ich glaube, das ist jetzt eine Grundlage, um in die Verhandlung hineinzugehen." (mit dpa)