Berlin. Seit fünf Jahren sitzt Wikileaks-Gründer Julian Assange in der Ecuadors Botschaft in London fest. Nun wird er Bürger des Landes.

Julian Assange, Gründer der Enthüllungs-Plattform Wikileaks, wird Staatsbürger von Ecuador. Die Außenministerin des südamerikanischen Landes, María Fernanda Espinosa, gab die Entscheidung am Donnerstag bekannt. Assange wurde in Australien geboren.

Assange selbst verschickte per Twitter ein Foto von ihm – im Trikot der ecuadorianischen Fußballnationalmannschaft.

Kein Diplomatenstatus für Assange

Zuvor hatte Großbritannien dem seit 2012 in Ecuadors Londoner Botschaft lebenden Assange den Diplomatenstatus verweigert. Mit einem solchen Status hätte er bei Verlassen der Botschaft einer Festnahme entgehen und zum Londoner Flughafen fahren können.

„Ecuador weiß, dass der Weg zur Lösung der Angelegenheit ist, dass Julian Assange die Botschaft verlässt und sich der Justiz stellt“, teilte am Donnerstag ein Sprecher des Außenministeriums mit. Daher sei ein Ersuchen des südamerikanischen Landes zurückgewiesen worden.

Interne US-Dokumente veröffentlicht

WikiLeaks hat mehrfach interne Dokumente der US-Armee und von amerikanischen Behörden veröffentlicht, unter anderem zu den Kriegen in Afghanistan und im Irak. Dem 46-jährigen Assange droht deswegen ein Strafprozess in den USA.

Assange muss damit rechnen, nach Verlassen der Botschaft festgenommen und letztlich an die USA ausgeliefert zu werden. An seiner Lage dürfte der neue Pass zunächst nichts ändern. (W.B./dpa)