Düsseldorf. Die Initiative “G9-jetzt-NRW“ hat ihr Ziel 1,1 Millionen Unterschriften zu sammeln, nicht erreicht. Die Initiative plant ein neues Volksbegehren.
Das Volksbegehren "G9-jetzt-NRW" ist gescheitert - die Kernforderung nach Abkehr vom "Turbo-Abitur" in Nordrhein-Westfalen wurde aber erreicht. Diese Bilanz hat der Sprecher der Initiative, Marcus Hohenstein, am Montag in Düsseldorf gezogen.
Fast ein Jahr nach Beginn der Unterschriftensammlungen für die Rückkehr zu neun Jahren Gymnasium wurde das Volksbegehren nach Angaben der Initiatoren mit 630.000 Unterschriften abgeschlossen. Für ein erfolgreiches Begehren hätten bis zum Januar insgesamt knapp 1,1 Millionen Unterschriften zusammenkommen müssen. Dann hätte das Thema erneut im Düsseldorfer Landtags behandelt werden müssen.
Neue Landesregierung hat Rückkehr zu G9 beschlossen
Nach dem Regierungswechsel im Mai hatte die schwarz-gelbe Koalition aber bereits zugesagt, dass NRW mit dem Schuljahr 2019/20, beginnend mit den Klassen 5 und 6, wieder zu G9 als Regelfall zurückkehren wird. Seit dieser politischen Kehrtwende, nach jahrelangem Druck der Eltern, seien nur noch wenige Unterschriften zusammengekommen, berichtete Hohenstein.
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Die vom Verein "Mehr Zeit für Kindheit und Jugend" getragene Elterninitiative will aber weiter darauf dringen, bei der Umstellung auch die Klassen 7 und 8 von Anfang an mitzunehmen und Schulen zu erlauben, freiwillig schon früher auf G9 umzuschwenken.
Darüber hinaus behalte sich "G9-jetzt-NRW" vor, ein neues Volksbegehren für das Recht auf Halbtagsschule und offene Ganztagsabgebote zu starten, kündigte Hohenstein an. Die Initiative wolle aber abwarten, welche rechtlichen Konkretisierungen die Regierung vorlege. (dpa)