Jerusalem. Nach der Anerkennung Jerusalems als Hauptstadt Israels durch die USA wurden Jerusalem und die Palästinensergebiete gestern von schweren Unruhen erschüttert. Mindestens zwei Menschen starben, mehr als 760 Menschen wurden verletzt – rund 261 davon erlitten Schusswunden, wie das palästinensische Gesundheitsministerium und der palästinensische Rettungsdienst Roter Halbmond mitteilten. Bei dem Todesopfer handelt es sich um einen Palästinenser.
Nach der Anerkennung Jerusalems als Hauptstadt Israels durch die USA wurden Jerusalem und die Palästinensergebiete gestern von schweren Unruhen erschüttert. Mindestens zwei Menschen starben, mehr als 760 Menschen wurden verletzt – rund 261 davon erlitten Schusswunden, wie das palästinensische Gesundheitsministerium und der palästinensische Rettungsdienst Roter Halbmond mitteilten. Bei dem Todesopfer handelt es sich um einen Palästinenser.
Im Westjordanland seien Warnschüsse in die Luft abgegeben worden, im Gazastreifen sei auf Anstifter der Unruhen geschossen worden, sagte eine Sprecherin der israelischen Armee. Diese seien auch getroffen worden. Die radikal-islamische Hamas hatte für Freitag zum Beginn eines neuen Palästinenseraufstands aufgerufen. In Jerusalem, dem Westjordanland und dem Gazastreifen gingen nach den Freitagsgebeten Tausende Palästinenser auf die Straße. Die mit Steinen und Flaschen attackierten israelischen Sicherheitskräfte setzten auch Tränengas und Gummimantelgeschosse ein.
Auch in anderen muslimischen Ländern gab es Massenproteste gegen die Entscheidung von US-Präsident Donald Trump, etwa in Ägypten, Jordanien, im Libanon und in Tunesien.
Die Palästinenser gingen diplomatisch auf Distanz zu den USA. Nach der Entscheidung Trumps wird Palästinenserpräsident Mahmud Abbas nach Angaben von Fatah-Vertretern US-Vizepräsident Mike Pence nicht wie geplant am 19. Dezember in Bethlehem treffen. Die BBC berichtete, die USA hätten die Palästinenser vor einer Absage gewarnt. Abbas’ Sprecher sagte dem arabischen Sender Al-Dschasira zu der Warnung: „Jerusalem ist wichtiger, als jedes Treffen mit Pence oder irgendeinem anderen amerikanischen Vertreter.“
Angesichts der Eskalation der Gewalt in der Region wollte der UN-Sicherheitsrat noch im Tagesverlauf zu einer Dringlichkeitssitzung zusammenkommen. Die Nato-Partner Frankreich und Großbritannien als UN-Vetomächte sowie weitere Mitglieder des Weltsicherheitsrates hatten das Treffen in New York beantragt.