Düsseldorf. . 2016 sind rund 440.000 Übernachtungen in NRW über die Plattform Airbnb vermittet worden. Der Trend wird im NRW-Landtag kritisch beleuchtet.

Vertreter der Online-Plattform „Airbnb“ haben im Landtag Vorwürfe zurückgewiesen, die steigende Zahl an privaten Untervermietungen in NRW schade den lokalen Wohnungsmärkten. Touristen und Übernachtungsgäste, die über Airbnb buchten, gäben durchschnittlich 127 Euro pro Tag für Gastronomie, Konsumgüter und Unterhaltung aus, erklärte das Unternehmen bei einer Expertenanhörung am Freitag. Von einer Beeinträchtigung der Wohnraumversorgung könne zudem keine Rede sein.

Nach Angaben von Airbnb haben im Laufe des vergangenen Jahres 14.400 NRW-Bürger ihr Zuhause mit Gästen geteilt. In diesem Zeitraum habe es mehr als 440.000 Buchungen für durchschnittlich 3,3 Nächte gegeben. Airbnb erhält dabei drei Prozent Provision je Übernachtungspreis, den Gastgeber und Gast miteinander verabreden.

Dortmund und AirBnB haben sich geeinigt

Die kommunalen Spitzenverbände sehen den Trend zum Untervermieten hingegen kritisch. In ohnehin stark angespannten Märkten werde „das Angebot an Wohnraum zusätzlich verknappt und verteuert“. Schätzungen zufolge werden in Köln über diverse Portale bis zu 7000 Wohnungen als Feriendomizile vermietet. In Düsseldorf sollen es rund 3000 sein, in Bonn wegen eines starken Medizintourismus etwa 2000. Auch in Münster und Dortmund mit jeweils gut 500 Adressen ist der Trend spürbar.

Die kommunalen Spitzenverbände sehen durch das Kommen und Gehen „eine deutliche Zunahme von Konflikten in den jeweiligen Nachbarschaften durch erhöhtes Lärmaufkommen“. Überdies würden durch den vorgeblichen Privatcharakter der Untervermietung Spielräume für Steuerhinterziehung und Rechtsverstöße geschaffen. Bauministerin Ina Scharrenbach (CDU) wies im Landtag darauf hin, dass bis zu 50.000 Euro Bußgeld möglich seien, wenn gegen die lokale Wohnraum-Satzung oder ohne Erlaubnis des Eigentümers an Dritte vermietet werde.

Airbnb lehnt es bislang ab, jeden Vermieter aus der Plattform mit einer Steuernummer zu versehen. Stattdessen verwies das Unternehmen auf Vereinbarungen mit betroffenen Kommunen. So sei mit Dortmund als erster Stadt Deutschlands verabredet worden, ab Januar 2018 sämtliche Beherbergungsabgaben zentral einzuziehen und an die Stadt weiterzureichen.