Düsseldorf. Nach breitem öffentlichen Protest will die NRW-Landesregierung nun doch am Sozialticket für Bedürftige im Nahverkehr festhalten.

  • Bedürftige können weiterhin ein Sozialticket im Nahverkehr nutzen
  • Die NRW-Regierung hält am Landeszuschuss von 40 Millionen Euro fest
  • Sozialverbände und Oppositionsparteien waren Sturm gegen geplante Kürzung gelaufen

Die Landesregierung rudert nach der heftigen Kritik an der geplanten Abschaffung des Sozialtickets zurück. NRW werde auch in Zukunft die Mobilität von Bedürftigen unterstützen, erklärte am Dienstag Verkehrsminister Hendrik Wüst (CDU). Ab sofort ist nicht mehr die Rede davon, die Landesmittel für den verbilligten Fahrschein bis 2020 komplett abzuschmelzen.

Die Summe für das Sozialticket werde im Haushalt 2018 wieder auf die bisherigen 40 Millionen Euro im Jahr angehoben, stellte Wüst klar. Dies habe er mit den Koalitionsfraktionen von CDU und FDP vereinbart. „Es ist unbestritten, dass Bedürftige auch in Zukunft zu fairen Preisen mobil sein müssen“, sagte der Minister.

300.000 Menschen in NRW nutzen das Sozialticket

Wohlfahrtsverbände, Vertreter von SPD und CDU und zahlreiche Kommentatoren liefen zuletzt Sturm gegen die Pläne von Schwarz-Gelb, das Geld für das bezuschusste Ticket zu kürzen und die eingesparte Summe für den Neubau von Straßen zu verwenden. Sie warfen der Regierung vor, ausgerechnet bei den Schwächsten zu sparen. Das Sozialticket wird in NRW von rund 300.000 Bürgern genutzt.