Berlin. . Am Tag danach gibt es erst mal Blumen. Der Parteirat der Grünen feiert die Chefsondierer Katrin Göring-Eckardt und Cem Özdemir. Die Fraktionschefin bedankt sich beim 14-köpfigen Sondierungsteam, den „wilden 14“. Sie habe sich „noch nie so krass unterstützt gefühlt in diesem Laden wie mit dieser Truppe“. Mehr als vier Wochen sondierten CDU, CSU, FDP und Grüne, oft bis tief in die Nacht. Doch die Grünen wurden für den Schlafentzug nicht belohnt. Der Traum von der Regierungsbeteiligung nach zwölf Jahren Opposition ist zu Ende.

Am Tag danach gibt es erst mal Blumen. Der Parteirat der Grünen feiert die Chefsondierer Katrin Göring-Eckardt und Cem Özdemir. Die Fraktionschefin bedankt sich beim 14-köpfigen Sondierungsteam, den „wilden 14“. Sie habe sich „noch nie so krass unterstützt gefühlt in diesem Laden wie mit dieser Truppe“. Mehr als vier Wochen sondierten CDU, CSU, FDP und Grüne, oft bis tief in die Nacht. Doch die Grünen wurden für den Schlafentzug nicht belohnt. Der Traum von der Regierungsbeteiligung nach zwölf Jahren Opposition ist zu Ende.

Schuld daran ist nach Lesart der Grünen die FDP. Kaum einer verzichtet darauf, den Liberalen die Meinung zu sagen. „Der Eindruck, den die FDP da gemacht hat, war keiner, dass es erst ums Land geht, sondern umgekehrt: erst die Partei“, sagt Özdemir. Die FDP habe „die Öffentlichkeit getäuscht: unverantwortlich, unseriös, berechnend“, sagt Grünen-Chefin Simone Peter. „Das war von langer Hand vorbereitet. Dass ihr uns hier einen Tag in Geiselhaft genommen habt, nehme ich persönlich übel“, twittert Robert Habeck, Umweltminister in Schleswig-Holstein. Zu sagen, die Ökopartei sei schwer genervt von der FDP, wäre eine Untertreibung.

Manche Grüne erzählen die Geschichte des Scheiterns so: Die FDP wollte Jamaika wahrscheinlich von Anfang an nicht, trat zu Beginn der Sondierungen breitbeinig und aggressiv auf. Als dann vor allem CSU und Grüne über Flucht stritten, nahm sich die FDP vornehm zurück – in der Hoffnung auf ein frühes Scheitern. Dann zeichnete sich am vergangenen Wochenende eine Einigung zwischen CSU und Grünen ab, also zogen die Liberalen die Notbremse – und beendeten die Sondierungen.

Die Grünen waren in der Endphase der Sondierungen den anderen Parteien mit neuen Kompromissvorschlägen entgegengekommen, auch in der so heftig umstrittenen Flüchtlingsfrage. Auch der FDP sei man beim Solidaritätszuschlag, bei der Bildung und der Digitalisierung deutlich entgegengekommen, heißt es. Man stand kurz vor der Einigung mit der CSU.

Selbstkritik gibt es kaum. Es sei nicht gelungen, eine Koalition zu bilden, antwortet Özdemir auf eine Frage. Personaldiskussionen blockt er erst mal ab. Auch für ein neues Wahlprogramm sieht er erst mal keinen Anlass. Göring-Eckardt rechnet nun mit Neuwahlen. Einer schwarz-grünen Minderheitsregierung erteilt sie keine Absage. Den staatstragenden Ton der vergangenen Wochen behält sie erst mal bei. Auf Deutschland komme eine „schwierige Zeit“ zu, sagt sie. „Wir werden gesprächsbereit bleiben.“