Berlin. . Viel Gegenwind für Christian Lindner in der Neuwahl-Debatte: Am Montag gab es aus den Reihen von CDU und Grünen Kritik am FDP-Vorsitzenden. „Ich muss schon sagen, dass das Gerede von Neuwahlen ziemlich unverantwortlich ist“, sagte Grünen-Chef Cem Özdemir. Man könne nicht wieder und wieder wählen, bis einem das Ergebnis passe. FDP-Chef Christian Lindner hatte im Interview mit dieser Zeitung gesagt, die Liberalen hätten „keine Angst vor Neuwahlen“.

Viel Gegenwind für Christian Lindner in der Neuwahl-Debatte: Am Montag gab es aus den Reihen von CDU und Grünen Kritik am FDP-Vorsitzenden. „Ich muss schon sagen, dass das Gerede von Neuwahlen ziemlich unverantwortlich ist“, sagte Grünen-Chef Cem Özdemir. Man könne nicht wieder und wieder wählen, bis einem das Ergebnis passe. FDP-Chef Christian Lindner hatte im Interview mit dieser Zeitung gesagt, die Liberalen hätten „keine Angst vor Neuwahlen“.

Daniel Günther (CDU) würde Neuwahlen sogar für eine „Katastrophe“ halten. „Es wäre ein Signal der Handlungsunfähigkeit demokratisch gewählter Parteien und ein Nährboden für Extremisten“, sagte der schleswig-holsteinische Ministerpräsident der „Bild“. Allen sei bewusst, „dass es jetzt darum geht, Jamaika hinzubekommen“. Dazu müssten sich „alle Parteien am Tisch am Riemen reißen“. Bundeskanzlerin Angela Merkel warnte nach Teilnehmerangaben im CDU-Vorstand vor Neuwahlen. Auch die CDU müsse ein Jamaika-Bündnis nicht um jeden Preis eingehen, sagte die CDU-Vorsitzende laut dpa. Es sei aber auch nicht klug, ständig öffentlich das Stichwort Neuwahl zu nennen. Schließlich hätten alle Partner auch die staatspolitische Verantwortung, eine stabile Regierung zu Stande zu bringen.

Jürgen W. Falter, Professor für Politikwissenschaft an der Universität Mainz, hält Neuwahlen nicht für ausgeschlossen. „Die Wahrscheinlichkeit liegt bei unter 50 Prozent“, sagte Falter dieser Zeitung. Allerdings habe keine Partei Interesse an Neuwahlen. „Nur die AfD würde sich freuen – und wahrscheinlich noch besser abschneiden.“

Merkel legte sich am Montag erstmals öffentlich auf ein Enddatum der Sondierungen fest. Am Donnerstag, dem 16. November, wolle sie „fertig sein“ mit den Gesprächen. Die Grünen beharren nicht länger auf ein Ende des Verbrennungsmotors im Jahr 2030. „Mir ist klar, dass wir alleine nicht das Enddatum 2030 für die Zulassung von fossilen Verbrennungsmotoren durchsetzen werden können“, sagte Parteichef Cem Özdemir der „Stuttgarter Zeitung“ und den „Stuttgarter Nachrichten“. Am Dienstag gehen die Sondierungen weiter.