Berlin. Rund 13,4 Millionen Dokumente stellten Informanten ihr zur Verfügung, berichtete die „Süddeutsche Zeitung“. Zusammen mit dem NDR, WDR und dem Internationalen Konsortium Investigativer Journalisten (ICIJ) wertete sie bisher einen Teil der Daten aus. Die sogenannten Paradise Papers – abgeleitet von „Steuerparadies“ – beschäftigten sofort das politische Berlin. Im Zentrum stehen Informationen zweier Beratungsfirmen, Appleby und Asiaciti, die im Auftrag anderer Personen Verschleierungsfirmen in Steueroasen gründen. Außerdem wurden den Journalisten Daten aus den Firmenregistern von 19 Staaten und Territorien zugespielt, die reichen Privatleuten und Unternehmen beim Steuersparen helfen. Darunter sind Firmenangaben beispielsweise von der Isle of Man, den Bermuda- oder Cook-Inseln.

Rund 13,4 Millionen Dokumente stellten Informanten ihr zur Verfügung, berichtete die „Süddeutsche Zeitung“. Zusammen mit dem NDR, WDR und dem Internationalen Konsortium Investigativer Journalisten (ICIJ) wertete sie bisher einen Teil der Daten aus. Die sogenannten Paradise Papers – abgeleitet von „Steuerparadies“ – beschäftigten sofort das politische Berlin. Im Zentrum stehen Informationen zweier Beratungsfirmen, Appleby und Asiaciti, die im Auftrag anderer Personen Verschleierungsfirmen in Steueroasen gründen. Außerdem wurden den Journalisten Daten aus den Firmenregistern von 19 Staaten und Territorien zugespielt, die reichen Privatleuten und Unternehmen beim Steuersparen helfen. Darunter sind Firmenangaben beispielsweise von der Isle of Man, den Bermuda- oder Cook-Inseln.

Berater kreieren komplizierte Geschäftskonstruktionen

Das Ausnutzen von Steuerschlupflöchern ist nicht per se kriminell, aber dadurch entfallen Milliarden-Steuerzahlungen, die sonst dem Gemeinwohl zugutekommen würden – zudem wird die Kluft zwischen Arm und Reich vertieft. In den Paradise Papers sind mehr als 100 Politiker, Prominente, Sportler, Musiker und Unternehmer erwähnt. Die Vermögensverwalter der britischen Queen Elizabeth II. investierten demnach in einen umstrittenen Fonds auf den Cayman Islands. Ein Vertrauter des kanadischen Premierministers Justin Trudeau kommt ebenso vor wie der Sänger Bono und der Investor George Soros.

Kleine Länder oder Territorien wie die Isle of Man oder Singapur, aber auch Staaten wie die Niederlande oder Irland senken ihre Steuern für vermögende Personen oder Unternehmen. Damit wollen sie Firmen anlocken. Berater und Rechtsanwälte entwickeln daraufhin spezielle, komplizierte Geschäftskonstruktionen, die sie ihren Kunden anbieten. Diese sollen erstens verbergen, wem das eingezahlte Geld gehört, und zweitens Steuern sparen.

Den Heimatstaaten der Kunden gehen auf diese Art vermutlich Hunderte Milliarden Euro jährlich verloren. Die entgangenen Steuern können sie nicht in Schulen, Krankenhäuser und Straßen investieren. Der große Teil der Bevölkerung hat Nachteile, die ökonomische Elite hingegen Vorteile: Sie behält einen größeren Teil ihrer Gewinne für sich.

Allein an der Adresse von Appleby auf der Isle of Man sind rund 1100 Firmen registriert. Die Insel mit 83.000 Einwohnern dient rund 30.000 Unternehmen als Sitz. Sie ist Besitz der britischen Krone, macht aber ihre eigenen Gesetze. Dazu gehört, dass die Körperschaftsteuer null beträgt und auf Privatflugzeuge unter bestimmten Umständen keine Mehrwertsteuer anfällt. Allein das führte für die EU zum Verlust mehrerer Hundert Millionen Euro Steuern.

Oft profitieren von solchen Mechanismen auch Weltkonzerne wie Nike, Apple, Uber oder Facebook. Die EU-Kommission versucht seit einem Jahr die irische Regierung zu überzeugen, von Apple eine Steuernachzahlung von 13 Milliarden Euro einzufordern. Auch in Deutschland gibt es allerdings Gestaltungsmöglichkeiten, die andere Staaten bemängeln.

„Eine Reihe von Dingen wurde bereits getan, aber es muss noch mehr geschehen“, sagte auch EU-Finanzkommissar Valdis Dombrovskis in Brüssel. Mittlerweile wird ein internationaler Austausch von Einkommen- und Steuerdaten praktiziert, an dem mehr und mehr Staaten teilnehmen – aber eben nicht alle.