Essen. . Oscar Reutter greift zu einem Beispiel aus dem Alltag: „Wenn Sie zur Vorsorge gehen, bekommen Sie vom Arzt eine Diagnose mit Dringlichkeit: Der Blutdruck geht noch, aber am Übergewicht müssen wir was machen“, sagt der Raumplaner. Solch eine Diagnose haben Reutter und sein Team des Wuppertal-Instituts für Klima, Umwelt, Energie im ersten regionalen Umweltbericht für das Ruhrgebiet erstellt: Im Auftrag des Regionalverbandes Ruhr (RVR) haben die Forscher das Revier anhand von 15 Bereichen analysiert, auf Luftqualität, Krach und Mobilität geschaut. Das Urteil des 145-seitigen Berichts: In der Umweltwirtschaft sei das Revier spitze, so Reutter, beim Straßenverkehr aber „ist noch viel zu tun“. Drei Beispiele:

Oscar Reutter greift zu einem Beispiel aus dem Alltag: „Wenn Sie zur Vorsorge gehen, bekommen Sie vom Arzt eine Diagnose mit Dringlichkeit: Der Blutdruck geht noch, aber am Übergewicht müssen wir was machen“, sagt der Raumplaner. Solch eine Diagnose haben Reutter und sein Team des Wuppertal-Instituts für Klima, Umwelt, Energie im ersten regionalen Umweltbericht für das Ruhrgebiet erstellt: Im Auftrag des Regionalverbandes Ruhr (RVR) haben die Forscher das Revier anhand von 15 Bereichen analysiert, auf Luftqualität, Krach und Mobilität geschaut. Das Urteil des 145-seitigen Berichts: In der Umweltwirtschaft sei das Revier spitze, so Reutter, beim Straßenverkehr aber „ist noch viel zu tun“. Drei Beispiele:

Landwirtschaft und Biotope

Von der Fläche des Ruhrgebiets sind 2015 rund 34 Prozent landwirtschaftlich genutzt worden, aber nur 2,6 Prozent der Fläche nach den höheren Standards des Öko-Anbaus. Damit liegt das Ruhrgebiet unter dem Durchschnitt des Landes (4,8 Prozent) und des Bundes (6,3 Prozent). Forscher mahnen: Ziel müsse sein, die Fläche bis 2025 zu verdoppeln. Gut stehe das Ruhrgebiet bei Schutzgebieten für Tiere und Pflanzen dar: Biotope machen rund zehn Prozent des Ruhrgebiets aus.

Klimaschutz

Beim Klimaschutz muss das Ruhrgebiet nachsitzen: Im Vergleich zu 1990 haben Revierbürger ihren CO2-Ausstoß 2012 um nur 4,3 Prozent reduziert. Landesweit sind zugleich rund 17,4 Prozent des Klimagiftes eingespart worden. Um aufzuholen, müsste das Revier laut Institut bis 2020 „enorme Anstrengungen“ unternehmen.

Verkehr und Luftqualität

Mehr als jeden zweiten Weg legen die Bürger des Reviers mit dem privaten Fahrzeug zurück – in ländlichen Gegenden wie dem Kreis Unna sind es zwei von drei. Das sei gerade für Ballungsräume ein hoher Wert, kritisieren die Raumplaner. Eine Folge: Im Ruhrgebiet leben rund 330 000 Menschen an Straßen, deren Lautstärke über dem vorgeschrieben Grenzwert von 65 Dezibel am Tag liegen.

Besorgniserregend sind aus ihrer Sicht die Stickstoffdioxid-Werte: An 20 von 51 Messstellen in der Region wurden 2015 zulässige Grenzwerte bei dem Luftschadstoff überschritten. Gesunken ist die Feinstaubbelastung.