Washington. . Die früheren US-Präsidenten George W. Bush und Barack Obama haben unabhängig voneinander in leidenschaftlichen Reden ihre große Sorge über den Zustand der Nation bekundet. Ohne Amtsinhaber Donald Trump namentlich zu erwähnen, lieferten der Republikaner und der Demokrat ein vernichtendes Urteil über die von Nationalismus, Protektionismus und Isolationismus geprägte „Amerika zuerst“-Strategie des Unternehmers.

Die früheren US-Präsidenten George W. Bush und Barack Obama haben unabhängig voneinander in leidenschaftlichen Reden ihre große Sorge über den Zustand der Nation bekundet. Ohne Amtsinhaber Donald Trump namentlich zu erwähnen, lieferten der Republikaner und der Demokrat ein vernichtendes Urteil über die von Nationalismus, Protektionismus und Isolationismus geprägte „Amerika zuerst“-Strategie des Unternehmers.

Vor allem Bushs Rede, die er in seinem Institut in New York hielt, sorgte für heftiges Mediengewitter. Der 71-Jährige, der von 2001 bis 2009 regierte, sprach davon, dass der nationale Diskurs in den USA inzwischen von „leichtfertiger Grausamkeit“ vergiftet sei. Und dass die Spaltungstendenzen in der Gesellschaft immer prekärer würden. Bush wandte sich gegen Trumps Abschottungspolitik; etwa bei der Immigration. „Wir haben die Dynamik vergessen, die immer wieder von der Einwanderung nach Amerika gebracht wurde.“ Bush ließ keinen Zweifel, dass ihm Trumps Sympathien für eine „Vorherrschaft der Weißen“ zuwider sind. Menschen „jeder Ethnie, Religion oder Zugehörigkeit“ könnten „gleichberechtigte Amerikaner“ werden. „Blinder Eifer und weißer Nationalismus in jeder Form“ seien „eine Schmähung für Amerikas Überzeugungen“. Indirekt machte Bush Trumps Twitter-Attacken für den Verfall der Sitten mitverantwortlich. „Mobbing und Vorurteile in unserem öffentlichen Leben prägen einen nationalen Ton und legitimieren Grausamkeit und Bigotterie.“

Barack Obama warnte bei einem Auftritt in New Jersey vor einer Politik der Polarisierung und Ausgrenzung. „Wir sind dann am besten, wenn wir die Menschen nicht beleidigen, sondern wenn wir versuchen, jeden zu ermuntern.“ Ohne Trump direkt anzugreifen, warf Obama dem Milliardär eine „Politik der Angst“ vor, wie sie vor 50 Jahren praktiziert worden sei.