Eine Journalistin wird in Malta durch eine Autobombe getötet – mitten in Europa und am hellen Tag. Es ist eine brutale Tat, die offenbar einen politischen Hintergrund hat. In einem EU-Staat sorgt ein solcher Fall für besonderes Entsetzen. Die Journalistin Daphne Caruana Galizia hat Verbindungen von Briefkastenfirmen in Panama zu Mitgliedern der Regierung ziehen können. Noch ist nicht sicher, ob genau das der Grund war, weshalb sie sterben musste, aber die Hinweise darauf sind stark. Die Tat ist deshalb ein Fanal. Sie ist auch ein Angriff auf den Journalismus.
Eine Journalistin wird in Malta durch eine Autobombe getötet – mitten in Europa und am hellen Tag. Es ist eine brutale Tat, die offenbar einen politischen Hintergrund hat. In einem EU-Staat sorgt ein solcher Fall für besonderes Entsetzen. Die Journalistin Daphne Caruana Galizia hat Verbindungen von Briefkastenfirmen in Panama zu Mitgliedern der Regierung ziehen können. Noch ist nicht sicher, ob genau das der Grund war, weshalb sie sterben musste, aber die Hinweise darauf sind stark. Die Tat ist deshalb ein Fanal. Sie ist auch ein Angriff auf den Journalismus.
Dass das Verbrechen in Malta geschah, ist kein Zufall. Das Land ist Mitglied der EU, genügt aber in keiner Weise den demokratischen Standards dieser Gemeinschaft. Der Inselstaat ist Synonym für Geldwäsche, Steuervermeidung und Steuerhinterziehung. Das Schlimme daran: Das Problem Malta ist hausgemacht. Die EU-Kommission und alle anderen Mitgliedstaaten sind dafür verantwortlich. Sie haben beim Beitritt der Insel erhebliche Zugeständnisse in Steuerfragen gewährt und das Geschäftsmodell erst möglich gemacht. Der Wirtschaftsboom auf der Insel ist auf Kosten anderer Staaten entstanden. Tausende Firmen – darunter auch Dax-Konzerne – finden hier mit Briefkastenfirmen Unterschlupf. Das ist legal und gerade deshalb so empörend.
Immerhin: Es gibt Hoffnung. Steueroasen wie Luxemburg, Irland und die Überseegebiete von Großbritannien, Frankreich, Spanien und Portugal kommen international zunehmend unter Druck. Auch mit deutscher Hilfe ist unter den Staaten eine Bewegung entstanden, die diese Oasen austrocknen will. Weil es sich um internationale Verträge handelt, ist das ist ein mühsames Unterfangen. Wenn der tragische Mord an Daphne Caruana Galizia also noch etwas bewirken kann, dann dies: Er lenkt die Aufmerksamkeit auf die Zustände in Malta. Es ist höchste Zeit dafür.