Düsseldorf. Die Viertklässler in NRW schneiden in einem bundesweiten Vergleich beim Lesen und in Mathematik extrem schlecht ab. In diesen Fächern liegen sie auf dem drittletzten von 16 Plätzen. „Ich bin sehr unzufrieden mit diesen Ergebnissen“, sagte Landes-Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) am Freitag.
Die Viertklässler in NRW schneiden in einem bundesweiten Vergleich beim Lesen und in Mathematik extrem schlecht ab. In diesen Fächern liegen sie auf dem drittletzten von 16 Plätzen. „Ich bin sehr unzufrieden mit diesen Ergebnissen“, sagte Landes-Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) am Freitag.
Unter dem Eindruck der verheerenden Resultate kündigte Gebauer ein „Maßnahmenpaket“ für die Grundschulen und eine große Lehrer-Anwerbekampagne an. Grundschullehrer in NRW dürfen sich jetzt wohl auch Hoffnungen auf eine bessere Besoldung machen. „Wir werden das angehen und verhandeln mit dem Finanzministerium“, erklärte die Schulministerin.
Zeitnah soll ein verbindlicher Grundwortschatz für die Grundschulen eingeführt werden. Die umstrittene Methode „Lesen durch Schreiben“ werde künftig auf das erste Schuljahr begrenzt.
Die Studie, an der rund 30 000 Schüler aus allen Bundesländern teilgenommen hatten, war von der Kultusministerkonferenz veröffentlicht worden. Die Ergebnisse beunruhigen Bildungsexperten aus Wissenschaft und Politik.
Ausgerechnet in den Kernfächern Deutsch und Mathe haben die Kinder Probleme. Deutschlands Viertklässler haben sich in den vergangenen fünf Jahren in Mathematik, beim Zuhören und in der Rechtschreibung deutlich verschlechtert.
In Orthografie erreicht sogar nur jedes zweite Grundschulkind die Regelstandards. Die Lesekompetenz blieb hingegen im vergangenen Jahr auf einem vergleichbaren Niveau wie im Jahr 2011. Ein weiteres wichtiges Ergebnis des „IQB-Bildungstrends“ ist, dass sich der Anteil der Viertklässler mit Migrationshintergrund um mehr als ein Drittel auf 34 Prozent erhöht hat. Die Präsidentin der Kultusministerkonferenz, Susanne Eisenmann, sieht „bundesweiten Handlungsbedarf“, um die Leistungen der Kinder wieder zu verbessern.
Die Lehrerverbände fordern in einer ersten Reaktion auf die Studie eine flächendeckende Versorgung mit gut ausgebildeten Grundschullehrern. Es sei jahrelang versäumt worden, einzustellen, sagte Udo Beckammvom Verband Bildung und Erziehung.
Auf den dramatischen Mangel reagiere man mit „Notlösungen“ wie der Anwerbung von Seiteneinsteigern und mit Grundschul-Lockangeboten für Pädagogen aus weiterführenden Schulen.