Düsseldorf. Das Bildungsniveau ist laut einer Studie in Deutschland massiv gesunken. Viertklässler in NRW haben vor allem Probleme beim Lesen und in Mathe.

  • NRW-Schüler schneiden laut Bildungsstudie unterdurchschnittlich ab
  • Untersucht wurde, inwieweit Viertklässler Bildungsstandards in Deutsch und Mathematik erreichen
  • Die Zahl der NRW-Schüler, die die Mindeststandards nicht erreichen, stieg um rund fünf Prozentpunkte

Nordrhein-Westfalens Viertklässler schneiden im bundesweiten Durchschnitt beim Lesen und in Mathe unterdurchschnittlich ab. Das geht aus der Studie IQB-Bildungstrends hervor, die die Kultusministerkonferenz (KMK) am Freitag in Berlin veröffentlichte. Untersucht wurde, inwieweit Viertklässler Bildungsstandards in Deutsch und Mathematik erreichen.

Im Fach Mathe hat sich in NRW und in Bremen der Anteil der Schüler, die den Regelstandard erreichen, binnen fünf Jahren deutlich verringert. Beim Erreichen des Mindeststandards fällt das Ergebnis in NRW für das Zuhören im Fach Deutsch und in Mathe ungünstig aus. Die Zahl der NRW-Schüler, die die Mindeststandards nicht erreichen, stieg um rund fünf Prozentpunkte.

Heterogene Schülerschaft als große Herausforderung

Bei den Schülern, die den Optimalstandard erreichen, waren die Ergebnisse dagegen stabil. Der Leistungsabstand zwischen den schwächsten und den stärksten Bundesländern betrage am Ende der Grundschulzeit immerhin etwa ein Schuljahr, fanden die Bildungsforscher heraus.

Seit der Vorgängererhebung 2011 hat sich allerdings die Zusammensetzung der Schülerschaft bundesweit verändert. Der Anteil der Viertklässler mit Migrationshintergrund hat sich um mehr als ein Drittel auf 34 Prozent erhöht.

KMK-Präsidentin Susanne Eisenmann sagte, die heterogene Schülerschaft stelle die Länder vor große Herausforderungen. "Die Ergebnisse der Studie zeigen einen bundesweiten Handlungsbedarf bei der Förderung in den Kernfächern Deutsch und Mathematik." In NRW werden rund 640 000 Grundschüler an 2724 öffentlichen und 64 privaten Grundschulen unterrichtet. An der Studie hatten rund 30 000 Schülerinnen und Schüler der vierten Jahrgangsstufe aus allen 16 Ländern teilgenommen. (dpa)