Frankfurt/Main. . In der Metallindus-trie zeichnet sich ein Großkonflikt um die Arbeitszeiten ab: Die IG Metall will das Recht auf eine Vier-Tage-Woche erstreiten. In der kommenden Tarifrunde der Metall- und Elektroindustrie fordert sie für die 3,9 Millionen Beschäftigten die Möglichkeit, von 35 auf 28 Stunden pro Woche reduzieren zu können. Das soll für die Dauer von zwei Jahren möglich und mit dem Recht verbunden sein, in Vollzeit zurückzukehren. „Zeit wird für die Beschäftigten immer wertvoller“, sagte IG-Metall-Chef Jörg Hofmann vor Journalisten in Frankfurt. Die Arbeitgeber lehnen die Forderung ab.
In der Metallindus-trie zeichnet sich ein Großkonflikt um die Arbeitszeiten ab: Die IG Metall will das Recht auf eine Vier-Tage-Woche erstreiten. In der kommenden Tarifrunde der Metall- und Elektroindustrie fordert sie für die 3,9 Millionen Beschäftigten die Möglichkeit, von 35 auf 28 Stunden pro Woche reduzieren zu können. Das soll für die Dauer von zwei Jahren möglich und mit dem Recht verbunden sein, in Vollzeit zurückzukehren. „Zeit wird für die Beschäftigten immer wertvoller“, sagte IG-Metall-Chef Jörg Hofmann vor Journalisten in Frankfurt. Die Arbeitgeber lehnen die Forderung ab.
Profitieren sollen vor allem Beschäftigte, die sich um ihre jüngeren Kinder (bis 14 Jahre) oder pflegebedürftige Angehörige kümmern. Für sie soll es einen Lohnausgleich geben, der bei einer Vier-Tage-Woche den Ausfall für die unterste Lohngruppe zur Hälfte kompensiert. Wer nur um zehn Prozent, also 3,5 Stunden die Woche reduziert, erhielte vollen Lohnausgleich. Je höher der Lohn, desto höher wären die Einbußen. Die Gewerkschaft möchte so erreichen, dass auch Beschäftigte mit niedrigeren Einkommen sich die Arbeitszeit-Reduzierung leisten können. Für Schichtarbeiter fordert die IG Metall zudem Lohnausgleich für fünf volle Schichten pro Jahr. Die bräuchten sie, weil Schichtarbeit nachweislich die Gesundheit beeinträchtige, sagte Hofmann. Und schickte die Kampfansage hinterher, was die IG Metall fordere, setze sie auch durch. Die Arbeitnehmer wollten nicht länger „die Fußabtreter der Flexibilisierung“ bleiben.
Seit den 90er-Jahren hätten die Arbeitgeber stets von ihnen die Bereitschaft zu Überstunden und flexiblen Schichten verlangt. Jetzt forderten sie mehr Selbstbestimmung, ihre Arbeitszeit an ihre persönlichen Lebensumstände anzupassen. Das hätten Mitgliederbefragungen eindeutig ergeben.
Bei dem angestrebten „Paradigmenwechsel“ (Hofmann) ginge die Lohnforderung fast unter: Sechs Prozent mehr gibt der Gewerkschaftsvorstand den Bezirken als Forderungsempfehlung mit auf den Weg.
Sollte die IG Metall ein Recht auf Arbeitszeitverkürzung und anschließende Rückkehr in Vollzeit durchsetzen, könnte das Vorbildcharakter auch für andere Branchen haben. Die scheidende Große Koalition hatte ein solches Rückkehrrecht geplant, aber nicht umgesetzt.