Berlin/Istanbul. . Die Entspannungsbemühungen in den zerrütteten deutsch-türkischen Beziehungen haben mit einer Anklage gegen den deutschen Menschenrechtler Peter Steudtner einen massiven Rückschlag erlitten. Die Staatsanwaltschaft fordert nach Angaben der Anwälte 15 Jahre Haft für den Mitarbeiter von Amnesty International, der seit drei Monaten in der Türkei in Untersuchungshaft sitzt. Ihm und neun weiteren Menschenrechtlern wird Unterstützung und Mitgliedschaft in einer Terrororganisation vorgehalten. Damit steht das schwer angeschlagene deutsch-türkische Verhältnis vor einer neuen Belastungsprobe.

Die Entspannungsbemühungen in den zerrütteten deutsch-türkischen Beziehungen haben mit einer Anklage gegen den deutschen Menschenrechtler Peter Steudtner einen massiven Rückschlag erlitten. Die Staatsanwaltschaft fordert nach Angaben der Anwälte 15 Jahre Haft für den Mitarbeiter von Amnesty International, der seit drei Monaten in der Türkei in Untersuchungshaft sitzt. Ihm und neun weiteren Menschenrechtlern wird Unterstützung und Mitgliedschaft in einer Terrororganisation vorgehalten. Damit steht das schwer angeschlagene deutsch-türkische Verhältnis vor einer neuen Belastungsprobe.

Außenminister Sigmar Gabriel sprach von „absolut nicht nachvollziehbaren Vorwürfen“ gegen Steudtner. „Die Forderung nach bis zu 15 Jahren Haft sind für uns vollkommen unverständlich und nicht akzeptabel“, sagte er.

Der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu hatte noch kurz vor Bekanntwerden der Anklage gegen Steudtner einen diplomatischen Annäherungsversuch gestartet. Er erklärte in einem „Spiegel“-Interview seine Bereitschaft, sich für eine Normalisierung der schwer angeschlagenen Beziehungen einsetzen zu wollen.

Der Grünen-Politiker Cem Özdemir, als künftiger deutscher Außenminister einer möglichen Jamaika-Koalition im Gespräch, nannte die Freilassung der Deutschen als Voraussetzung für eine Normalisierung der Beziehungen zwischen Berlin und Ankara.