Düsseldorf. . Übermüdete Fahrer, defekte Technik oder Überladung. Die Gefahr durch Lastkraftwagen auf deutschen Straßen wird immer größer. „Zwischen 50 und 90 Prozent aller Lkw, die wir zu Kontrollzwecken auf den Autobahnen und Landstraßen überprüfen, weisen Mängel auf, oft sogar ganz gravierende“, sagte Arnold Plickert, NRW-Landeschef der Gewerkschaft der Polizei (GdP) gestern auf einem Verkehrsforum in Düsseldorf.

Übermüdete Fahrer, defekte Technik oder Überladung. Die Gefahr durch Lastkraftwagen auf deutschen Straßen wird immer größer. „Zwischen 50 und 90 Prozent aller Lkw, die wir zu Kontrollzwecken auf den Autobahnen und Landstraßen überprüfen, weisen Mängel auf, oft sogar ganz gravierende“, sagte Arnold Plickert, NRW-Landeschef der Gewerkschaft der Polizei (GdP) gestern auf einem Verkehrsforum in Düsseldorf.

Mittlerweile, so Plickert weiter, werde jeder sechste tödliche Verkehrsunfall in NRW von einem Lkw-Fahrer verursacht. „Allein 2016 sind dabei 67 Menschen zu Tode gekommen.“ Die Zahlen seien auch deshalb so hoch, weil die Polizei in NRW seit Jahren nicht mehr mit der sprunghaft gestiegenen Zahl der Lkw mithalten könne. Auf den 850 Autobahnkilometern rund um Köln etwa sind derzeit im Schnitt mehr als eine halbe Million Lkw täglich unterwegs, wie Thomas Bölke, Experte der Schwerlastgruppe des Polizeipräsidium Köln erklärte. Kontrolliert werden sie von 15 Beamten im Außendienst. „Der Großteil aller Verkehrsverstöße bleibt folgenlos“, warnt Plickert und fordert, den Kontrolldruck massiv auszubauen. „Wir müssen nicht nur das Verhalten der Fahrer in den Blick nehmen, sondern auch gegen die Spediteure vorgehen, wenn sie die Lkw-Touren so planen, dass sie nur durch massive Verkehrsverstöße umsetzbar sind.“

Besondere Gefahr geht nach Erfahrung von Experten durch unzureichend gesicherte Ladung aus. Da gibt es Lkw-Fahrer, die ihre Landung Sand mit einem Spanngurt sichern oder radioaktiv strahlendes Material in einer unverschlossenen Kiste durch die Gegend fahren.

Immer mehr Probleme bereitet auch der Reisebusverkehr – vor allem der, der aus Richtung Südost-Europa kommt. Fahrzeiten von 30 Stunden am Stück seien keine Seltenheit“, so Bölke. Auch weil viel weniger Ersatzfahrer mit an Bord seien, als vorgeschrieben.

Neben dem Einsatz von mehr spezialisierten Beamten für die Kontrolle des Schwerlastverkehrs fordert die GdP eine bessere technische Ausstattung der Verkehrsdienste der Polizei. „Während von Jahr zu Jahr in die Lkw immer mehr Technik einzieht, tritt die Polizei technologisch auf der Stelle“, so Plickert. Deshalb dauere die Kontrolle eines einzelnen Lkw bis zu zwei Stunden. „Diese Form von Ressourcenverschwendung können wir uns nicht länger leisten.“