Berlin. Am Tag nach der Bundestagswahl hat die Kanzlerin eine erste Analyse des Ergebnisses präsentiert. Sie will mit vielen Parteien sprechen.
- Bundeskanzlerin Angela Merkel hat sich am Tag nach der Wahl vor der Bundespressekonferenz geäußert
- Die Bundeskanzlerin sagte, dass sie mit Blick auf die neue Regierung auch mit der SPD das Gespräch suchen wolle
- SPD-Chef Martin Schulz hatte angekündigt, in die Opposition gehen zu wollen
CDU-Chefin Angela Merkel will nach den schweren Verlusten für die Union bei der Bundestagswahl Gespräche mit FDP, Grünen und auch der SPD über eine neue Regierung führen. Trotz der
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halte es Merkel für nötig, auch mit der SPD „im Gesprächskontakt“ zu bleiben.
Rechnerisch könnte ein Regierungsbündnis von der Union mit Grünen und FDP aber auch mit der SPD gebildet werden. Es sei sehr wichtig, dass Deutschland auch künftig eine stabile Regierung habe, sagte Merkel am Montag nach Beratungen der CDU-Spitze in Berlin.
Der Union gehe es nach nun vor allem darum, die Wählerwanderung in Richtung
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rückgängig zu machen. „Gerade bei
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ist es unser Anspruch, sie mit guter Politik zurückzugewinnen“, sagte die Kanzlerin.
Volker Kauder soll Fraktionsvorsitzender werden
Die CDU habe rund 1,3 Millionen Wähler an die FDP und eine weitere Million an die AfD abgegeben, sagte Merkel weiter – „wir hatten uns insgesamt natürlich ein besseres Ergebnis erhofft“.
Merkel sagte weiter, sie übernehme persönlich Verantwortung für die politische Polarisierung in Deutschland. Diese Entwicklung „ist auch mit mir verbunden als Person. Und zwar ganz offensichtlich“, sagte die Kanzlerin vor dem Hintergrund ihrer umstrittenen Migrations- und Flüchtlingspolitik. „Trotzdem halte ich die Grundentscheidungen, die getroffen wurden, und für die ich natürlich in ganz besonderer Weise verantwortlich bin (...) für richtig“, betonte die Kanzlerin zu ihrer Entscheidung von 2015, Flüchtlinge und Migranten nach Deutschland zu lassen.
Merkel Gespräch will ihren Kritikern suchen
Die Bundesregierung habe in der Flüchtlings- und Migrationspolitik eine große Entwicklung gemacht, zugleich aber noch viel Arbeit vor sich, sagte Merkel. Auf die Frage, wie sie dem Hass und der Wut von Menschen, die ihr bei Wahlkampfveranstaltungen entgegengeschlagen sei, begegnen wolle, sagte Merkel, die CDU werde diesen Menschen „trotzdem ein Angebot machen“. Die Antwort müsse sein, gerade auf jene Menschen zuzugehen und das Gespräch zu suchen. Sie müsse aber zur Kenntnis nehmen, dass es einige gebe, die gar nicht zuhören wollten. Auch das gehöre aber zur Demokratie.
Mit Blick auf die künftige Bundestagsfraktion teilte Merkel mit, dass sie Volker Kauder (CDU) erneut für den Fraktionsvorsitz vorgeschlagen habe, was auf „breite Zustimmung“ in der Unions-Führung gestoßen sei. (ba/dpa/rtr)
Die Titelseiten zur Bundestagswahl
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