Berlin/Hagen. . Unter den Beschäftigten in Deutschland genießt die gesetzliche Rentenversicherung großes Vertrauen. Eine deutliche Mehrheit der Angestellten und Arbeiter wäre bereit, höhere Beiträge in die Rentenkasse einzuzahlen, wenn sie später auch höhere Altersbezüge erhielten. Das geht aus einer Forsa-Umfrage im Auftrag des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) hervor.

Unter den Beschäftigten in Deutschland genießt die gesetzliche Rentenversicherung großes Vertrauen. Eine deutliche Mehrheit der Angestellten und Arbeiter wäre bereit, höhere Beiträge in die Rentenkasse einzuzahlen, wenn sie später auch höhere Altersbezüge erhielten. Das geht aus einer Forsa-Umfrage im Auftrag des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) hervor.

Demnach erklärten 64 Prozent der Befragten, bis 2030 jährlich ein Prozent mehr vom Bruttogehalt in die gesetzliche Rente einzahlen zu wollen, wenn die Leistungen verbessert und das Rentensystem stabilisiert würden. Unter 18- bis 29-Jährigen wären dazu sogar 79 Prozent dazu bereit. Aktuell liegt der Rentenbeitrag bei 18,7 Prozent.

DGB-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach nannte es „eine gute Nachricht“, dass das Vertrauen in die gesetzliche Rentenversicherung noch da sei – nach vielen Jahren „interessengeleiteter Miesmacherei“. Sie bekräftigte Gewerkschaftsforderungen, das Rentenniveau auf dem aktuellen Stand von 48 Prozent zu stabilisieren und es dann auf etwa 50 Prozent anzuheben. „Heute können sich viele Menschen keine private Altersvorsorge leisten und steuern auf Altersarmut zu.“ Das Rentenniveau bezeichnet das Verhältnis vom Durchschnittslohn zur Rente.

77 Prozent der Befragten plädierten dafür, dass die Arbeitgeber sich wieder stärker an den Kosten der Alterssicherung beteiligen. Zwei Drittel glauben, das Rentensystem müsse noch vor 2030 reformiert werden – also noch innerhalb des Zeitraums, der mit früheren Änderungen wie der schrittweisen Anhebung des Rentenalters auf 67 Jahren eigentlich gesichert sein soll.

Der Bremer Ökonom Rudolf Hickel sagte, höhere Beiträge würden das Rentensystem nur kurzfristig stabilisieren. Langfristig müsse die Gruppe der Versicherten etwa auf Selbstständige erweitert werden. Würde zudem die Riester-Rente als freiwillige Zusatzvorsorge mit staatlicher Zulage abgeschafft, stünden der Rentenkasse Milliarden zur Verfügung. Der Freiburger Rentenexperte Bernd Raffelhüschen betont, dass die Rentenversicherung nur eine Basisversorgung sei. Nur betriebliche und private Altersvorsorge sicherten den Lebensstandard.