Berlin. . Wenn es um die Rente geht, ist bei den Versicherten von Reformmüdigkeit keine Spur: Eine breite Mehrheit der Beschäftigten plädiert für Änderungen des Rentensystems noch vor 2030 – also bereits innerhalb des Zeitraums, der mit früheren Reformen wie der schrittweisen Anhebung des Rentenalters auf 67 gesichert sein sollte. Und: Fast zwei Drittel wären bereit, höhere Beiträge in die Rentenkasse einzuzahlen, wenn es später mehr Rente gäbe. Das geht aus einer repräsentativen Forsa-Umfrage im Auftrag des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) hervor, die der WR vorliegt.
Wenn es um die Rente geht, ist bei den Versicherten von Reformmüdigkeit keine Spur: Eine breite Mehrheit der Beschäftigten plädiert für Änderungen des Rentensystems noch vor 2030 – also bereits innerhalb des Zeitraums, der mit früheren Reformen wie der schrittweisen Anhebung des Rentenalters auf 67 gesichert sein sollte. Und: Fast zwei Drittel wären bereit, höhere Beiträge in die Rentenkasse einzuzahlen, wenn es später mehr Rente gäbe. Das geht aus einer repräsentativen Forsa-Umfrage im Auftrag des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) hervor, die der WR vorliegt.
Demnach erklärten 64 Prozent der Befragten, bis 2030 jährlich ein Prozent mehr vom Bruttogehalt einzahlen zu wollen, wenn die Leistungen verbessert und das Rentensystem stabilisiert würden. Unter 18- bis 29-Jährigen wären dazu sogar 79 Prozent bereit. Aktuell liegt der Rentenbeitrag bei 18,7 Prozent. 77 Prozent der Befragten plädierten dafür, dass die Arbeitgeber sich wieder stärker an den Kosten der Alterssicherung beteiligen.
DGB-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach nannte es „eine gute Nachricht“, dass das Vertrauen in die gesetzliche Rentenversicherung noch da sei – nach vielen Jahren „interessengeleiteter Miesmacherei“. Sie bekräftigte Forderungen, das Rentenniveau auf den aktuellen 48 Prozent zu stabilisieren und es dann auf etwa 50 Prozent anzuheben. „Heute können sich viele Menschen keine private Altersvorsorge leisten und steuern auf Altersarmut zu.“ Das Rentenniveau bezeichnet das Verhältnis vom Durchschnittslohn zur Rente.
Der Bremer Ökonom Rudolf Hickel sagte, höhere Beiträge würden das System nur kurzfristig stabilisieren. Die Gruppe der Versicherten müsse etwa auf Selbstständige erweitert werden. Würde zudem die Riester-Rente als freiwillige Zusatzvorsorge mit staatlicher Zulage abgeschafft, stünden der Rentenkasse Milliarden zur Verfügung. Der Freiburger Rentenexperte Bernd Raffelhüschen betonte indes, dass die Rentenversicherung eine Basisversorgung sei. Allein betriebliche und private Altersvorsorge sicherten den Lebensstandard.
In anderen Umfragen kritisierten viele Deutsche, dass das Thema „Rente“ im Wahlkampf zu kurz komme.