Düsseldorf. Duisburgs Rechtsdezernentin Daniela Lesmeister soll ranghöchste Polizistin in NRW werden. Stühlerücken gibt es auch beim LKA-Chefposten.
NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) ordnet die Führungsspitze der NRW-Polizei neu. Wie am Wochenende aus Sicherheitskreisen verlautete, soll der Leitende Kriminaldirektor im Innenministerium, Frank Hoever, Chef des Landeskriminalamtes werden.
Der 57-jährige Bonner arbeitet seit fast 30 Jahren für die Kripo und würde auf Uwe Jacob folgen, der kürzlich das Amt des Polizeipräsidenten in Köln angetreten hatte. Ein Sprecher des Innenministeriums erklärte auf Anfrage unserer Redaktion lediglich, die Personalien seien noch nicht entschieden.
Klar ist dagegen, dass die Duisburger Dezernentin für Recht und Ordnung, Daniela Lesmeister (CDU), ins Innenministerium wechselt. Die 40-Jährige wird als Polizei-Abteilungsleiterin den bereits in den Ruhestand getretenen Wolfgang Düren ersetzen. Lesmeister ist damit so etwas wie die ranghöchste Polizistin in NRW.
Promovierte Juristin aus Kleve begann Karriere als Streifenbeamtin in Gelsenkirchen
Die promovierte Juristin aus Kleve begann ihre Karriere als Streifenbeamtin in Gelsenkirchen und war erst vor drei Jahren in Duisburg zur Dezernentin gewählt worden.
Zuvor hatte sie unter anderem im NRW-Arbeitsministerium Dienst versehen. Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) hatte Lesmeister bereits im Wahlkampf für die „Bosbach-Kommission“ nominiert, die nach neuen Sicherheitskonzepten für NRW suchen soll. Zwischenzeitlich war sie sogar als neue Innenministerin im Gespräch.
„Ich bin froh, dass wir für die Leitung der Polizei-Abteilung eine erfahrene Führungskraft gewinnen konnten, die sowohl polizeiliche als auch juristische Kompetenzen mitbringt. Außerdem ist es schön, dass diese wichtige Führungsposition erstmals mit einer Frau besetzt wird“, sagte Innenminister Reul unserer Redaktion.
Personalie Lesmeister wurde mit Verwunderung aufgenommen
In Kreisen der Polizeigewerkschaften wurde die Personalie Lesmeister dagegen mit Verwunderung aufgenommen. Man hätte sich an der Spitze der Polizei-Abteilung im Ministerium eigentlich einen erfahrenen Polizisten gewünscht, hieß es.
Zumal die Zusammenarbeit der Polizeipräsidien und Landratsbehörden mit Lesmeisters Vorgänger Düren, einem reinen Verwaltungsmann, in den Großkrisen der vergangenen eineinhalb Jahre wie der Kölner Silvesternacht oder dem Fall Amri als stark belastet galt. Anders als in solchen Besetzungsfragen üblich, soll Innenminister Reul diesmal keinerlei Rücksprache mit den Gewerkschaften gehalten und im kleinsten Kreis entschieden haben.