Moskau/Minsk. Panzer rollen über Feldwege, Kampfflugzeuge steigen in den Himmel auf: Bislang gibt es kaum Bilder des russisch-weißrussischen Großmanövers „Sapad“ (Westen), das am Donnerstag begonnen hat. Das Verteidigungsministerium in Moskau teilte nur mit, die militärische Führung habe die ersten Anweisungen für die sieben Tage dauernde Übung bekommen.

Panzer rollen über Feldwege, Kampfflugzeuge steigen in den Himmel auf: Bislang gibt es kaum Bilder des russisch-weißrussischen Großmanövers „Sapad“ (Westen), das am Donnerstag begonnen hat. Das Verteidigungsministerium in Moskau teilte nur mit, die militärische Führung habe die ersten Anweisungen für die sieben Tage dauernde Übung bekommen.

Bei dem Manöver wolle man auf der Grundlage moderner Konflikte trainieren, hieß es. Dazu wurde ein Szenario ausgedacht, bei dem die russischen und weißrussischen Streitkräfte gegen die drei fiktiven Länder Weischnoria, Lubenia und Wesbaria kämpfen. Besonders die angrenzenden baltischen Staaten und Polen sind besorgt, dass ein möglicher Angriff auf östliche Nato- und EU-Länder geübt werden soll.

Das Moskauer Ministerium beschwichtigte, das Herbstmanöver sei reine Routine. „Die Übung hat einen rein defensiven Charakter und richtet sich nicht gegen einen Staat oder eine Gruppe von Ländern“, hieß es.

Das Manöver wird nach Angaben Moskaus an sechs Übungsplätzen in Weißrussland stattfinden. Rund 250 Panzer und etwa 70 Flugzeuge sollen im Einsatz sein. Zudem sollen taktische Manöver der Luftwaffe in Russland geprobt werden. An dem Großmanöver sollen nach offiziellen Angaben 12 700 Soldaten aus beiden Ländern teilnehmen.

Einige westliche Staaten und die Nato gehen jedoch davon aus, dass die eigentliche Teilnehmerzahl viel höher sein könnte und Moskau und Minsk somit gegen die internationalen Spielregeln verstoßen. Der Kreml sieht jedoch keinen Anlass für Kritik. „Es ist eine ganz übliche Praxis eines jeden Landes, derartige Übungen durchzuführen“, sagte Präsidentensprecher Dmitri Peskow. Die Entrüstung der Nato und der östlichen EU-Länder sei eine Provokation. „Alles geschieht streng gemäß des Völkerrechts und der vereinbarten Regeln.“ Moskau habe sich im Vorfeld um maximale Transparenz bemüht. Deshalb verlegten die USA Ende August sieben Kampfjets nach Litauen und lieferten US-Militärfahrzeuge nach Polen.