Düsseldorf. In NRW sind drei Millionen Menschen von Armut bedroht. Insbesondere im Ruhrgebiet ist jeder Fünfte betroffen - vor allem Alleinerziehende.
Fast drei Millionen Menschen waren 2016 in Nordrhein-Westfalen von Armut bedroht. Das teilte das Statistische Landesamt am Dienstag mit. Die Quote der sogenannten Armutsgefährdung liege im Landesdurchschnitt bei 16,7 Prozent, das sind 2,96 Millionen Bürger.
Als armutsgefährdet gilt in der Statistik, wer weniger als 60 Prozent des Durchschnittseinkommens hat. Das lag in NRW 2016 für einen Einzelnen bei monatlich 946 Euro und für ein Paar mit zwei Kindern bei monatlich 1987 Euro. Statistiker sprechen von "armutsgefährdet", weil "arm" eher als subjektiver Begriff gilt.
Am wenigsten Armut rund um Olpe und Siegen
Im Bundesvergleich ist die Armutsgefährdung in NRW die höchste aller westdeutscher Flächenländer. Regional war in NRW das Ruhrgebiet am stärksten betroffen, dort ist jeder Fünfte armutsgefährdet. Mit einer Quote von 13,1 Prozent ist Armut in den Kreisen Olpe und Siegen am wenigsten verbreitet.
Von der jeweiligen Lebenssituation her sieht es so aus: Die höchste Armutsgefährdungsquote hatten mit 42,5 Prozent Alleinerziehende mit ihren Kindern. Dem niedrigsten Armutsrisiko - 8,9 Prozent - unterlagen Paare in einem Haushalt ohne Kinder. (dpa)