Düsseldorf. . Die Bundespolizei klagt über massiven Personalmangel: In NRW fehlen 2000 Beamte. Das merkt man besonders an den kleineren Bahnhöfen.

Die Bundespolizei kann ihre Dienststellen an vielen kleineren Bahnhöfen in Nordrhein-Westfalen nicht mehr rund um die Uhr besetzen. Landesweit fehlten rund 2000 Beamte, Planstellen seien mancherorts nur noch zur Hälfte besetzt, sagte Arnd Krummen von der Gewerkschaft der Polizei (GdP) am Donnerstag.

Die Verlagerung von Bundespolizisten im Zuge der Flüchtlingskrise an die bayerisch-österreichische Grenze und an die großen Flughäfen führe zu katastrophalen Engpässen, sagte Krummen dieser Zeitung: „Die Personaldecke ist einfach zu kurz.“

Polizei-Nachwuchs fehlt bundesweit

Viele Bahnhofsdienststellen im Ruhrgebiet müssen mit maximal 80 Prozent der vorgesehenen Beamten auskommen – in der Region fehlen laut Bundespolizei Dortmund über 50 Beamte. Um zumindest die großen Bahnhöfe Düsseldorf und Essen ausreichend zu besetzen, sind Stellen offenbar so verschoben worden, dass an einem nicht unproblematischen Bahnhof wie etwa Gelsenkirchen zeitweilig nur noch halb so viele Bundespolizisten eingesetzt werden können wie vorgesehen.

Als „Spitze des Eisbergs“ bezeichnete Krummen die Lage in Aachen. Dort habe eine Rumpfmannschaft 200 Kilometer Außengrenze und 47 Kleinbahnhöfe zu betreuen. „Ich sehe dringenden Handlungsbedarf, damit die Bundespolizei wieder in die Lage versetzt wird, ihren gesetzlichen Aufgaben nachzukommen“, so Krummen.

Die Gewerkschaft hatte jüngst gewarnt, dass sich der Personalmangel bei den Sicherheitsbehörden künftig verschärfen werde. Bis 2030 werden bundesweit Zehntausende Polizisten in den Ruhestand gehen, ausreichend Nachwuchs aber fehle.