Munster. Der 19. Juli war kein besonders heißer Tag. 27,7 Grad Celsius betrug die Höchsttemperatur im Raum Munster, Niedersachsen. Und doch brach an diesem Tag ein Bundeswehrsoldat bei einem Marsch in der Lüneburger Heide zusammen – nach nur drei Kilometern. Zehn Tage später starb er im Krankenhaus. Ebenfalls am 19. Juli brachen drei weitere Offiziersanwärter zusammen.
Der 19. Juli war kein besonders heißer Tag. 27,7 Grad Celsius betrug die Höchsttemperatur im Raum Munster, Niedersachsen. Und doch brach an diesem Tag ein Bundeswehrsoldat bei einem Marsch in der Lüneburger Heide zusammen – nach nur drei Kilometern. Zehn Tage später starb er im Krankenhaus. Ebenfalls am 19. Juli brachen drei weitere Offiziersanwärter zusammen.
Fest steht: Alle vier erlitten laut Verteidigungsministerium einen Hitzschlag. Die Internetseite „Augen geradeaus!“ zitiert aus einem internen Bundeswehrbericht, dass bei den vier Soldaten „Körperkerntemperaturen“ von mehr als 40 Grad gemessen wurden. Doch die Ursache dafür ist noch nicht geklärt. Ein Bericht der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“, wonach die Soldaten gemeinsam illegale Aufputschmittel eingenommen hätten, wurde vom Verteidigungsministerium nicht bestätigt. Laut einem Sprecher des Verteidigungsministeriums habe einer der erkrankten Offiziersanwärter ausgesagt, er habe vor dem Marsch eine Dose eines Energydrinks getrunken. Ob das die Ursache für seinen Hitzschlag war, ist allerdings offen. Auch der Obduktionsbericht liegt noch nicht vor.
Unterdessen stellt sich die Frage: Gibt es womöglich einen Zusammenhang zwischen der Einnahme von leistungssteigernden Substanzen und der schlechten körperlichen Fitness der Soldaten? Ein Bundeswehrarzt, der nicht mit Namen genannt werden möchte, vermutet, dass viele Soldaten, die nicht fit genug sind, Aufputschmittel nehmen, um die geforderten Leistungen zu bringen. Seit Längerem gibt es die Vermutung, dass es in der Bundeswehr Missbrauch von leistungssteigernden Mitteln gibt. Das Verteidigungsministerium bestätigt das nicht.