Düsseldorf. . Der Plan von Minister Joachim Stamp (FDP): Soforthilfe, neues Gesetz, Qualitätsoffensive, flexible Öffnungszeiten. Das erwartet die Kita-Träger.

NRW-Familienminister Joachim Stamp (FDP) hat einen vierstufigen Plan vorgestellt, mit dem die Existenz der Kindertagesstätten im Land langfristig gesichert und ihre Qualität verbessert werden soll. „Zunächst geben wir als Soforthilfe einen ordentlichen Millionenbetrag ins System, damit die Kita-Träger Einrichtungen nicht schließen müssen“, sagte Stamp dieser Zeitung. „Dann werden wir bis zum Jahr 2019/20 das Kinderbildungsgesetz überarbeiten und die Finanzierung so gestalten, dass nicht alle fünf Jahre nachgebessert werden muss.“

Schritt drei sei eine „Qualitätsverbesserung“ der Kitas. Dazu gehöre auch die verbindliche und flächendeckende Sprachförderung. „Jedes Kind, das eingeschult wird, muss gut Deutsch sprechen können“, so der Minister weiter. Schließlich will die Landesregierung in einem vierten Schritt die Öffnungszeiten der Kitas flexibler gestalten.

„Kein Kind zurücklassen“ wird zunächst fortgeführt

Überlegungen des Ministers, Kitas eventuell auch über Nacht zu öffnen, hatten zuletzt heftige Diskussionen ausgelöst. Im Gespräch sind Pilotversuche mit „24-Stunden-Kitas“. Das bedeute aber nicht, dass Eltern ihre Kinder rund um die Uhr dort abgeben könnten.

Stamp kündigte außerdem an, das Prestigeprojekt „Kein Kind zurücklassen“ der Vorgänger-Regierung zunächst weiterzuführen. „Wir werden nicht jedes Programm der Vorgängerregierung beenden. Das Präventionsprogramm ,Kein Kind zurücklassen’ wird zunächst bis 2018 fortgesetzt und finanziell angemessen ausgestattet, was die Vorgängerregierung versäumt hatte. Das habe ich den 40 beteiligten Kommunen schriftlich mitgeteilt“, sagte Stamp. Die neue Landesregierung werde intensiv auf Prävention setzen. Der Slogan „Kein Kind zurücklassen“ habe aber Erwartungen geweckt, „die nicht erfüllt werden konnten“.

Die 2012 gestartete Landesinitiative „Kein Kind zurücklassen“ sollte Kindern gleiche Chancen auf Bildung und Teilhabe ermöglichen, unabhängig vom Geldbeutel ihrer Eltern.