Düsseldorf. . Als Nordrhein-Westfalens neuer Ministerpräsident Armin Laschet die Kabinettsliste präsentierte, beobachtete ihn seine wichtigste Personalie aus dem Winkel eines winzigen Vorraums, eingepfercht zwischen Feuerlöscher, Tontechnikern und Ordnungsdienst. Nathanael Liminski hält sich gerne im Hintergrund, wenn Laschet spricht. Lange war er eine Art Schattenmann des neuen Regierungschefs. Wo Laschet auftrat, war Liminski nicht weit. Erkannte alles, analysierte alles, sagte öffentlich aber nichts. Damit ist es nun vorbei.
Als Nordrhein-Westfalens neuer Ministerpräsident Armin Laschet die Kabinettsliste präsentierte, beobachtete ihn seine wichtigste Personalie aus dem Winkel eines winzigen Vorraums, eingepfercht zwischen Feuerlöscher, Tontechnikern und Ordnungsdienst. Nathanael Liminski hält sich gerne im Hintergrund, wenn Laschet spricht. Lange war er eine Art Schattenmann des neuen Regierungschefs. Wo Laschet auftrat, war Liminski nicht weit. Erkannte alles, analysierte alles, sagte öffentlich aber nichts. Damit ist es nun vorbei.
Laschet beförderte Liminski zum Chef der Staatskanzlei im Range eines Staatssekretärs. Mit erst 31 Jahren ist er der jüngste Leiter einer Regierungszentrale in Deutschland. Auch Herkunft und Werdegang heben ihn heraus aus dem Typus Apparatschik, dem sonst Staatskanzleien anvertraut werden.
Als Laschet vor drei Jahren Liminski zum Geschäftsführer der CDU-Landtagsfraktion machte, irritierte das viele in Düsseldorf. Der Politologe und Historiker ist achtes von zehn Kindern der erzkatholischen Vorzeigefamilie Liminski aus Sankt Augustin. Sein Vater war Moderator beim Deutschlandfunk, Mitglied der konservativen Laienorganisation Opus Dei. Liminski junior saß bereits mit 21 im Talksessel bei „Maischberger“ und argumentierte gegen Sex vor der Ehe. Aufmerksamkeit erzielte er auch beim Kölner Weltjugendtag 2005 als Mitbegründer der papsttreuen Organisation „Generation Benedikt“. „Wie passt der zu Laschet?“, fragte mancher in der Landtagsfraktion. Laschet ist zwar gläubiger Katholik, war Chefredakteur der Kirchenzeitung im Bistum Aachen und saß im Zentralkomitee der deutschen Katholiken. Doch gilt er als liberaler Vertreter eines rheinischen Katholizismus des „Leben und leben lassen“.
Wer Liminski in seinem Landtagsbüro besucht, erlebt keinen Leiter einer Glaubenskongregation, sondern einen effizienten Manager des Politikbetriebs. Wenn der Landtag ins Wochenende dämmerte, brannte bei Liminski garantiert noch Licht. Er redet druckreif und oft witzig, erkennt politische Fallstricke, kann komplexe Sachverhalte strukturieren. Seine katholische Haltung, sein Leben als Vater von drei Kindern – Liminski drängt es niemandem auf. „Ich bin katholisch, aber kein Fanatiker“, hat er einmal gesagt.