G20-Gipfel: Erdogan fordert Auftrittsrecht in Deutschland
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Berlin. Erdogan hat die Bundesregierung für sein Redeverbot kritisiert. Auch zum inhaftierten Deniz Yücel äußerte er sich – mit harten Worten.
Erdogan hat die Bundesregierung für sein Redeverbot kritisiert
Auch zum inhaftierten Deniz Yücel äußerte er sich – mit harten Worten
Unmittelbar vor dem G20-Gipfel in Hamburg hat der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan den Ton gegenüber der Bundesregierung verschärft. Insbesondere kritisiert er in einem Interview der Wochenzeitung „Die Zeit“, nicht vor seinen Landsleuten in Deutschland sprechen zu können: „Was ist das bitte schön für eine Geisteshaltung? Das ist sehr hässlich“, sagte er und fügte hinzu: „Deutschland begeht Selbstmord. Das ist politischer Selbstmord.“ Und: „Deutschland muss diesen Fehler korrigieren.“ Die Bundesregierung hatte einen von Erdogan gewünschten
sagt Erdogan, er könne nicht verstehen, dass man sich so sehr für eine Person einsetze: „Dass Frau Merkel überhaupt die Rettung eines Terrorverdächtigen auf die Tagesordnung bringt, war für mich auch sehr, sehr sonderbar.“ Yücel habe Terroristen interviewt und sei dadurch zum Unterstützer geworden.
Unverständnis äußerte Erdogan auch dafür, dass die Bundesregierung seinem Gesuch, Gülen-Anhänger auszuliefern, nicht nachkommt. Solange die deutsche Regierung dies nicht tue, werde die Türkei Deutschland als Land ansehen, das Terroristen schütze, sagte Erdogan.
Erdogan: „Ich habe kein Problem mit der Kanzlerin“
Gleichzeitig betonte Erdogan die Bedeutung der türkisch-deutschen Beziehungen angesichts der gemeinsamen Mitgliedschaft in der Nato, der Handelsbeziehungen und der drei Millionen Türken, die in Deutschland leben: „Wir brauchen einander“, sagte er. „Wir müssen das bewahren.“
Zu seinen persönlichen Beziehungen zu Kanzlerin Angela Merkel sagte er: „Ich habe kein Problem mit der Kanzlerin.“ Gleichwohl merkte er an, dass die Beziehungen in der Regierungszeit von SPD-Kanzler Gerhard Schröder (1998 bis 2005) „sehr anders“ gewesen seien. „Ich hoffe, dass wir wieder dahin kommen.“ (dpa/jha)
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